Master thesis abstracts 2012
Sina Haase (M.A.). E-Mails sind als Kommunikationsform nicht mehr wegzudenken. Obwohl sie seit über 40 Jahren existieren, ist erst in den letzten Jahren die Notwendigkeit einer Erhaltung dieses flüchtigen Kommuni-kationsmediums in das Bewusstsein der Menschen gerückt. Während Gesetze und unternehmensinterne Regulierungen eine Aufbewahrung der E-Mails für einen begrenzten Zeitraum vorschreiben, stehen die Archive vor der Frage, wie sie sie langfristig bewahren sollen.
Das Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der Friedrich-Ebert-Stiftung hat als erstes deutsches Archiv zwei Pilotprojekte zu diesem Thema durchgeführt. Zurzeit plant es ein Projekt zur Übernahme schwach strukturierter Daten. Hierbei sollen auch E-Mails berücksichtigt werden. Dies gibt Anlass, sich einen Überblick über die momentane Lage im Bereich der E-Mails und ihrer Archivierung zu verschaffen.
In dieser Arbeit sollen Anforderungen an die E-Mail-Archivierung formuliert und bereits bestehende Tools auf die Erfüllung dieser Anforderungen hin getestet werden.
Esther Neumann (M.A.). Diese Dokumentation zeigt auf, welche technischen und raumbezogenen Veränderungen die interaktive LaserdiscInstallation Lynn Hershmans „Lorna“, 1979/84 bis heute durchlaufen hat. Sie wurden bisher nicht festgehalten. Eine Migration der Laserdisc erfolgte 2001. Ein Vergleich der Laserdisc und der DVD zeigte, dass sich der Umfang der Inhalte sowie der interaktive Handlungsrahmen markant verändert haben. Auch die Benutzerschnittstelle, die Fernbedienung, hat durch ein Upgrade des Equipments zu einem veränderten Bedienungsumfang geführt. Die Thesis beinhaltet die Untersuchung des technisch möglichen interaktiven Funktionsumfangs der Laserdisc „Lorna“ in ihren ursprünglichen Funktionsund Betriebszusammenhängen, die am LaserdiscEquipment getestet und dokumentiert wird. Eine fotografische Dokumentation des Ausstellungsaufbaus der DVDVersion „Lorna“ in der Kunsthalle Bremen ergänzt den derzeitigen Stand der Installation. Die Dokumentation bildet so die Vorraussetzung für Empfehlungen einer Migration des Informationsträgers sowie der Emulation der Benutzerschnittstelle Fernbedienung in Rahmen einer möglichst werkgetreue Erhaltungsstrategie.
Stephanie Oertel (M.A.). Aus analog wird digital. Aktuell betreiben Bibliotheken und Archive in ihrer Funktion als Gedächtnis-institutionen, verstärkt Maßnahmen zur Bestandsretrodigitalisierung. Dies erfolgt im Rahmen der Bewahrung und Bereitstellung des nationalen kulturellen Erbes. Ihre Vorgehensweise und Festlegungen werden in dieser Arbeit untersucht und die daraus resultierenden digitalen Inhalte mit den theoretischen Ansprüchen an ein digitales Langzeitarchiv verglichen. Als methodische Herangehensweise wurde hierfür die Form der Befragung gewählt, zunächst per Onlinefragebogen und im Anschluss als Interview. Befragungsteilnehmer waren neben den Gedächtnisinstitutionen selbst, auch Retrodigitalisierungsdienstleister und Betreiber von digitalen Langzeitarchiven.
Digitale Langzeitarchive stehen kurz vor der Markteinführung und es konnten bislang meist nur theoretische und prototypische Erfahrungen gesammelt werden. Daher wurden die Fragen z.T. auf der Basis von zukünftigen Vorgehensmaßnahmen beantwortet. Der Mehrwert dieser Arbeit liegt im Erkenntnisgewinn an welcher Stelle sich die digitale Langzeitarchivierung aktuell befindet und der Schlussfolgerung daraus, welche weiteren Maßnahmen zur Langzeitspeicherung der institutionellen digitalen Daten notwendig sind.