Wandmalereirestaurierung
Kontakt
Sekretariat der Fachgruppe Kunstwissenschaften – Restaurierung
Ute Woracek
+49 (0)711 664638-11
ute.woracek(at)abk-stuttgart.de
Außenstelle
Mo–Do 9–12 Uhr
Mi 9–16 Uhr
Über den Studiengang
Informieren Sie sich über die einzelnen Studiengänge der Konservierung und Restaurierung und das Labor (pdf)
Geschichte des Studiengangs
Die Restauratorenausbildung auf Hochschulebene hat an der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart eine lange Tradition. Sie entwickelte sich aus dem bereits 1948 gegründeten „Institut für Technologie der Malerei“. Der Leiter, Prof. Kurt Wehlte, etablierte das Institut unter anderem mit Vorlesungsreihen und praktischen Übungen im Bereich Maltechnik für die Studiengänge Freie Kunst. Angeboten wurden in der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg zugleich auch erste Fortbildungskurse zur Erhaltung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut.
Daraus entwickelte sich unter Prof. Rolf E. Straub eine Vollzeitausbildung für Restauratoren und 1977 der bundesweit erste Diplom-Studiengang „Technologie und Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen“. 1988 wurde das Studienangebot durch die Neugründung des Studiengangs „Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekte“ erweitert. Im Jahr 1991 kam der Studiengang „Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken auf Papier, Archiv- und Bibliotheksgut“ hinzu.
In enger Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg konnte 2003 der bereits 1988 genehmigte Studiengang „Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie“ eingerichtet und durch Oberkonservator Dr. h. c. Helmut F. Reichwald aufgebaut werden. Seit 2008 liegt die Leitung bei Prof. Dipl.-Rest. Roland Lenz.
Im Jahr 2004 erweiterte sich das Angebot der Restauratorenausbildung um den Master-Studiengang „Konservierung und Resaturierung Neuer Medien und Digitaler Information“.
Über das Berufsbild
Im Bereich der Konservierung und Restaurierung weiten sich die beruflichen Möglichkeiten zunehmend aus. Der Beruf kann auf selbstständiger oder freiberuflicher Basis mit der Option einer Zusammenarbeit im Team ausgeübt werden, außerdem im Beamten- oder Angestelltenverhältnis an Museen, in Sammlungen oder an Forschungsinstituten wie auch in Ämtern der Denkmalpflege, und das ebenso national wie international.
Die Tätigkeit des Restaurators umfasst ein breites Spektrum konservatorischer und restauratorischer Aufgaben, von der Planung bis zur praktischen Umsetzung samt Dokumentation. Die konservatorische und restauratorische Betreuung von Kunstausstellungen fällt ebenso in sein Aufgabenfeld wie die Klimaüberwachung und die Beratung in Fragen der präventiven Konservierung. Die Kombination von Theorie und Praxis öffnet außerdem den Weg in Forschung und Lehre.
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Studieren
Lehrinhalte
Lehrangebot
Studiendauer und Abschluss
Studiendauer
Die offizielle Regelstudienzeit beträgt 6 Semester (B.A.) bzw. 4 Semester (M.A.).
Bewerbung: zum Wintersemester
Akademischer Grad
B.A. (Bachelor of Arts)
M.A. (Master of Arts)
Regularien
Zulassungs- und Immatrikulationsssatzung (pdf)
Praktikumsverordnung (pdf)
Leistungsnachweis AKA-Interdisziplinär Restaurierung (pdf)
Studienordnung B.A. 2012 (pdf)
Prüfungsordnung B.A. 2012 (pdf)
Studienordnung M.A. 2012 (pdf)
Prüfungsordnung M.A. 2012 (pdf)
Studien- und Prüfungsordnung B.A. und M.A. 2020 (pdf)
Modulhandbuch zum B.A./M.A. 2014 (pdf)
gültig für den Studienbeginn vor dem 01. Oktober 2020
Modulhandbuch zum B.A./M.A. 2020 (pdf)
gültig für den Studienbeginn ab dem 01. Oktober 2020
Studienverlaufsplan B.A. 2014 (pdf)
Studienverlaufsplan M.A. 2014 (pdf)
gültig für den Studienbeginn vor dem 01. Oktober 2020
Studienverlaufsplan B.A. 2020 (pdf)
Studienverlaufsplan M.A. 2020 (pdf)
gültig für den Studienbeginn ab dem 01. Oktober 2020
Exkursionen
Abgerundet wird das Studienprogramm durch In- und Auslandsexkursionen sowie Sommerschulen gemeinsam mit anderen Hochschulen, um den fachlichen Austausch mit Kollegen zu fördern.
Für die Durchführung von Exkursionen, Projekt- und Abschlussarbeiten werden vom Studiengang Drittmittel eingeworben, welche die Studierenden finanziell entlasten. Dadurch können auch weitere moderne Untersuchungsmethoden, über die umfangreichen Untersuchungsmöglichkeiten der ABK hinaus, ermöglicht und finanziert werden.
Exkursionen – Eine Übersicht
2021 – Basel und Baden-Württemberg
2020 – Baden-Württemberg
2019 – Sizilien
2018 – Wien
2017 – Rom
2016 – Berlin
2015 – Tirol
2014 – Straßburg, Basel, Konstanz
2013 – Florenz
2012 – Neapel
2011 – Harz
2010 – Rom
2009 – Salzburg und Umland
2008 – Krakau
Bad Windsheim
Kurse zu historischen Baustoffen im Fänkischen Freilandmuseum
Sommersemester findet jedes Jahr eine dreitägige Exkursion in das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim statt. In Kooperation mit dem Leiter der Ziegelei, Dipl.-Ing. Michael Back, werden die anorganischen Bindemittel – Kalk, Gips, Lehm/Ziegel nach historischem Vorbild hergestellt und verarbeitet. Zur Verarbeitung der Materialien stehen geeignete Objekte im Fränkischen Freilandmuseum zur Verfügung. Jedes Jahr werden Studierende einer anderen Hochschule eingeladen, um den Austausch zwischen den Studierenden verschiedener Hochschulen zu pflegen.
- 2021 – Rundgang Freilandmuseum (Tagesexkursion)
- 2020 – /
- 2019 – Herstellung und Verarbeitung von Lehm und Ziegeln
- 2018 – Herstellung und Verarbeitung von Kalk und Romanzement
- 2017 – Herstellung und Verarbeitung von Gips
- 2016 – Herstellung und Verarbeitung von Lehm und Ziegeln
- 2015 – Herstellung und Verarbeitung von Kalk und Romanzement
- 2014 – Herstellung und Verarbeitung von Gips
- 2013 – Herstellung und Verarbeitung von Lehm und Ziegeln
- 2012 – Herstellung und Verarbeitung von Romanzement
- 2011 – Herstellung und Verarbeitung von Gips
- 2010 – Herstellung und Verarbeitung von Lehm und Ziegeln
- 2009 – Herstellung und Verarbeitung von Kalk
Promotion
Seit 2002 ist eine Promotion an der ABK Stuttgart möglich. Dies eröffnet Absolventinnen und Absolventen der ABK Stuttgart, aber auch anderer Hochschulen die Chance, sich im Anschluss an die Masterarbeit einem mehrjährigen Forschungsprojekt zu widmen und originäre Beiträge im noch jungen, sich aber dynamisch entwickelnden Forschungsgebiet der Konservierungswissenschaft zu leisten.
Die Promotionsordnung und weitere Informationen zum Promotionsverfahren, zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie zu laufenden und abgeschlossenen Promotionsprojekten finden sich unter Promotion.
Bewerben
Bewerbung und Aufnahmeverfahren
Weitere Informationen zu den Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsmodalitäten und Terminen unter Bewerbung und Aufnahmeverfahren.
Studienberatung
Termine Studien-/Mappenberatung
Studienarbeiten
Masterarbeiten
2021
Kulzer, Susanne: „Bundesfestung Ulm / Neu Ulm: Werk XXXV, Fort Oberer Eselsberg, Nebenwerk – Maßnahmendiskussion zum Umgang mit dem Mauerwerk
2020
Gugliuzza, Lidia: Schadensanalyse mittels digitaler 3D-Modelle am Beispiel der Lourdesgrotte in Hausen am Bussen
Holzkamp, Lena: Salzreduzierung – Ein Vergleich des Vakuum-Wasch- und Kompressen- Verfahrens am Beispiel des Stubensandsteins am St. Salvator in Schwäbisch Gmünd
Schellbach, Katharina: Die Wandmalerei in der Allerheiligenkapelle im Esslinger Stadtarchiv – Bestandsaufnahme und Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzepts
Walz, Silja: ‘E bundisch Bischöfsche’ – Untersuchung der Skulptur ‘Stehender Bischof, LH 34’ aus der Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main
2019
Klein, Viola: Rohrmelasse und -zucker als Zusatz in Kalkmörteln für die Konservierung
Mertens, Lea: Riessuevit – Konzeptentwicklung zur Behandlung von Rissen
2018
Armbruster, Frederik. Bauplastiken des Kreuzgangs Heiligkreuztal.
Fischer, Friederike. Die polychrom gefasste Bauplastik der Chorscheitelkapelle im Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd.
Mirea, Ioana. Die Wandmalereien der südöstlichen Sakristei der Marienkirche in Reutlingen- Bestands-, Zustands- und Schadenserfassung und Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Toyoda, Satoko. Vergleichende Untersuchung der Werktechnik von elf altägyptischen Totenstelen aus der 12. und 13. Dynastie.
2017
Gouin, Mathieu. Untersuchung zur Betonpolychromie der 70er Jahre am Beispiel zweier von Otto Herbert Hajek gestalteten Bauwerke.
2015
Kolar, Teresa.Schloss Heiligenberg – Architekturoberfläche und Wandmalereiein in der Fürstlich Fürstenbergischen Kapelle. (pdf)
Krautheimer, Anna Lisa.Die Wandmalereien des sogenannten Jakobsbads in Horb am Neckar. Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes. (pdf)
2014
Jacob, Johannes. Die Minoritenmadonna in Wien – Bestands- und Zustandsserfassung mit Schwerpunkt auf die erhaltenen Fassungen und Erarbeitung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Diplomarbeiten (bis 2014)
2014
Koch, Claudia. Die gotische Brunnensäule des Rottenburger Marktbrunnens – Bestands-, Zustands- und Schadenserfassung mit Konzepterstellung für die Konservierung und Restaurierung sowie Präsentation.
2013
Fischer, Lisanne. Ein Tafelfresko von Georg Muche – Analyse der Werktechnik – Bestands- und Zustandsaufnahme – und Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
2012
Mrosk, Anja.Translozierte Wandmalereien auf der neu errichteten Ostwand in der Petruskirche Jesingen/Teck.
Pfeuffer, Carolin. Untersuchung zur Steinpolychromie am Beispiel eines Figurenkomplexes von dem Haus am ehemaligen Marktplatz 5 in Stuttgart sowie Entwicklung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
2011
Kaiser, Nicole. Schloss Ludwigsburg – Dienerschaftsraum/Raum 133 – Bestands- und Zustandserfassung sowie Entwicklung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes unter der Berücksichtigung einer späteren Präsentation des Raumes.
Reinecke, Marie-Luise. „Basler Triptychon“ 1960 von Otto Herbert Hajek – Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
2009
Lang Viola.Die Wandmalerei von Rudolf Yelin d. J. in der ev. Kirche in Pflummern – Untersuchung der Werktechnik und Entwicklung eines Konservierungskonzepts.
Roth, Janina. Die Wand- und Gewölbemalereien der Sylvesterkapelle des Münsters unserer Lieben Frau zu Konstanz – Untersuchung zu Bestand und Schäden und Entwicklung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Stark, Anja. Untersuchung des „Donndorf Nachlasses“ im Außendepot der Stadt Stuttgart, Restauratorische Untersuchung.
2007
Liebstückel, Kerstin.Metallauflagen auf Stuck am Beispiel der Sommerabtei im Kloster Ottobeuren.
Ausstattung
Räume und Geräte
Bibliothek
Die Bibliothek der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart versorgt als Zentralbibliothek direkt auf dem Campus Lehrende und Lernende der Fachgruppen Kunst, Architektur, Design und Kunstwissenschaften – Restaurierung mit Literatur und Medien.
Fachspezifische Literatur für die Restaurierungsstudiengänge ist in der Fachbibliothek in der Birkenwaldstraße 200 sowie in den Außenstellen Fellbach und Esslingen zugänglich (nach vorheriger Terminvereinbarung über Fachgruppensekretariat: nina.lanzinger(at)abk-stuttgart.de). Sämtliche Bestände sind online über den OPAC recherchierbar.
Lehrsammlung
Die Anfänge der Lehrsammlung des Studiengangs Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie gehen noch auf Prof. Kurt Wehlte zurück. Die seither laufend ergänzte Sammlung umfasst eine große Anzahl von Materialien und Anschauungsbeispielen zu Wandmalerei, Stuck, Mosaik, Mineralogie und Geologie. Dieses Kerngebiet wird durch die umfangreiche Sammlung von Prof. Roland Lenz zu Mörteln und Mörtelstoffen sowie zu Dekorations- und Baugesteinen erweitert. Sie Sammlungsstücke werden als Studienobjekte in den Unterricht miteinbezogen.
Neben den Sammlungen im Bereich der anorganischen Werkstoffgeschichte und Werkstoffkunde verfügt die Abteilung Restaurierung über eine umfangreiche und breit angelegte Pigment- und Bindemittelsammlung, die bei der Veranschaulichung der Lehrinhalte Verwendung findet.
Forschung
Projekte
Aktuelle Projekte
- Prag, Emmauskloster, Wandmalereizyklus im Kreuzgang
- Bad Urach, Markbrunnen, Christophorus
- Brenz-Sontheim, St. Gallus-Kirche
- Forchtenberg, Kapelle
- Freiberg-Heutingsheim, Fachwerkwand
- Herrenwies, Kapelle
- Karlsruhe
- Karlsruhe, Tordurchfahrt
- Kirchheim/Teck, Christuskirche, Wandmalerei Yelin (B.A.-Arbeit)
- Prozessbeobachtung
- Schwäbisch Gmünd, Münster, Wandmalerei Chorscheitelkapelle (B.A.-Arbeit)
- Stuttgart, ABK, Neubau 1
- Stuttgart, WLM, Schlussstein
- Stuttgart, WLM, Steinfragment
- Stuttgart, WLM, Steinfragmente, Markbrunnen Bad Urach
- Tübingen, Jupitersäule
- Tübingen, Schafbrühl
- Versuchsreihe zur Salzminderung an Sandstein
- Versuchsreihe zur Saugspannung
- Weiterverarbeitung von 3D-Daten
- Zwiefalten Kapelle
Abgeschlossene Projekte
- 2019 (pdf)
- 2018 (pdf)
- 2017 (pdf)
- 2016 (pdf)
- 2015 (pdf)
- 2014 (pdf)
- 2013 (pdf)
- 2012 (pdf)
- 2011 (pdf)
- 2010 (pdf)
- 2009 (pdf)
- 2008 (pdf)
Kooperationen
Der Studiengang steht in enger Kooperation mit den anderen Hochschulen am Standort und zeigt sich dadurch als klarer Förderer der interdisziplinären Zusammenarbeit von verschiedenen, an der Erhaltung von Kunst- und Kulturgut beteiligten Fachdisziplinen. Weiterhin begreift sich der Studiengang auch als Plattform für den fachlichen Austausch mit externen Kollegen und Wissenschaftlern in Form von gemeinsamen Seminaren, Kolloquien und Tagungen. Der persönliche Kontakt unter den verschiedenen Verantwortlichen wird groß geschrieben.
Der Studiengang ist in die Denkmalpflege und Forschungslandschaft in Baden-Württemberg eingebettet. Über Kooperationen werden die Fachkompetenzen des Studiengangs erweitert. Für die Studierenden werden Möglichkeiten geschaffen, weitere Einrichtungen kennenzulernen.
Im Rahmen von Lehrveranstaltungen bestehen Kontakte u.a. zu:
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
Restaurierung, Baudenkmalpflege und Archäologie
Universität Stuttgart
Institut für Architekturgeschichte (ifag)
Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart
MPA Stuttgart, Otto-Graf-Institut (FMPA)
Hochschule für Technik Stuttgart
Fakultät: Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft
Fachgebiet: Baustoffkunde, Bauchemie, Bauschäden
Anderen Hochschulen, beispielsweise HfBK Dresden, FH Köln, FH Potsdam, HAWK Hildesheim, …
Praktika, Projekte und Abschlussabeiten fanden – neben den zuvor genannten – u.a. auch in enger Zusammenarbeit mit den unten folgenden Institutionen statt. Hierbei ist hervorzuheben, dass durch diese Kontakte die Möglichkeit besteht, an hochrangigen Objekten in Baden-Württemberg zu arbeiten. Dies ist prinzipiell auch in anderen Bundesländern möglich.
- Vermögen und Bau Baden-Württemberg (Ämter in Konstanz, Ludwigsburg, Freiburg, …)
- Evangelische Landeskirche in Württemberg
- Otto Herbert Hajek Kunststiftung der Sparda-Bank Baden-Württemberg
- Landeshauptstadt Stuttgart, Kulturamt, Planungsstab Stadtmuseum
Publikationen
Mörtelerfassungsblatt nach Lenz
Die Entwicklung des Mörtelerfassungsblattes geht auf das Bestreben zurück, Mörtel für restauratorische Zwecke vergleichbar zu erfassen. Insbesondere für die werktechnische Untersuchung und vergleichende Mörtelanalyse im Bereich der Bau- und Mörtel- forschung ist dieses Erfassungsblatt von Roland Lenz, ausgehend von der Seminar- und Diplomarbeit an der HfBK Dresden und langjähriger Weiterentwicklung in freiberuf- licher Tätigkeit, für restauratorische Mörteluntersuchungen und –analysen entwickelt und angewendet worden. Das Erfassungsblatt wurde in zahlreichen Lehrveranstaltungen, im sog. „Mörtelseminar“ des Autors an der HfBK Dresden sowie an der ABK Stuttgart, als didaktisch anschauliche Herangehensweise bei der Mörtelanalyse eingesetzt.
Bei folgenden Aufträgen für Mörteluntersuchungen wurde das Mörtelerfassungsblatt genutzt (Auswahl):
Kloster Ilsenburg (2001), Palais im Großen Garten (HfBK Dresden / 2001), Burg Mildenstein (2002), Burg Stolpen (2003/2004), Herkulaneum (HfBK Dresden / 2005), Forschungsgrabung Magdeburger Dom (seit 2003 andauernd).
Das zunächst als analoges Erfassungsblatt genutzte Schema zur Beschreibung von Mörteln wurde Anfang 2000 in ein digitales Erfassungsblatt auf Basis einer Datenbanksoftware (FileMaker) umgewandelt, so dass sowohl bei der Eingabe der relevanten Daten als auch bei der Datenabfrage und -sortierung eine wesentlich bessere und rationellere Handhabung erzielt werden konnte.
Der Algorithmus des Erfassungsblattes beruht im Wesentlichen auf der makro- und mikroskopischen Analyse des Mörtelanschliffs und kann durch Analysen am Dünnschliff und Siebanalysen sowie weitere naturwissenschaftliche Untersuchungen ergänzt werden. Durch die Trennung der Beschreibung hinsichtlich des Gefüges, der Matrix und der Struktur, welche sich an der geologischen Herangehensweise zur Beschreibung von Gesteinen orientiert, können bereits am Anschliff die wesentlichen Merkmale eines Mörtels erfasst werden. Die für die Analyse von historischen Mörteln besonders wichtigen Bindemittelpartikel, welche Aufschluss über das verwendete Bindemittel geben, sind im Erfassungsblatt gesondert unter „Struktur“ aufgenommen worden. Durch diese Trennung können alle makroskopisch oder mikroskopisch sichtbaren Partikel (BM-Partikel und Zuschläge) getrennt aufgenommen und beschrieben werden. Aus diesen Beobachtungen heraus können Ableitungen der jeweiligen Bindemittelgruppe (Lehm, Kalk, Gips, Zement) erfolgen bzw. weitere analytische Fragestellungen formuliert werden.
Das unten gezeigte Beispiel eines ausgefüllten Erfassungsblattes stammt aus dem Projekt Forschungsgrabung Magdeburger Dom. Je nach durchgeführten Analysen oder erweiterter Fragestellung können entsprechende Seiten an die eigentliche, erste Erfassungsseite angehängt werden.
1. Erfassungsblatt mit Bild des Mörtelanschliffs
- Identifikation
- Gefüge
- Matrix
- Struktur
- Bindemittelpartikel
- Zuschläge
- Zusätze
- Bemerkung
2. Dünnschliffuntersuchung
3. Daten und Auswertung der Siebanalyse
4. Abbildung der Befundstelle
5. Abbildung des Mörtelanschliffs (groß)
Der Umgang mit dem Erfassungsblatt und der Datenbank sowie die Bestimmungs- und Analyseschritte sind Bestandteil des Unterrichts im Studiengang.
Eine Vorlage für die Datenbank ist beim Autor erhältlich und kann unter Wahrung der Urheberschaft genutzt werden.
Personen
Professor*innen
Prof. Roland Lenz
Professor für Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie Kontaktdaten
Akademische Mitarbeiter*innen
Dipl.-Rest. Anja Brodbeck-Holzinger
Akademische Mitarbeiterin im Studiengang für Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie Kontaktdaten
Anna Lisa Krautheimer M.A.
Akademische Mitarbeiterin im Studiengang Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie Kontaktdaten
Katharina Schellbach M.A.
Akademische Mitarbeiterin im Rahmen des DBU-Projekts „Konzept zur präventiven Konservierung, Sicherung und Bewahrung für den Wandmalerei-Zyklus im Kreuzgang des Emmausklosters in Prag“ Kontaktdaten
Referent*innen
Der Studiengang verfügt über ein breites Lehrangebot durch externe Spezialistinnen und Spezialisten aus dem In- und Ausland, welches in Kooperation mit den anderen Restaurierungsstudiengängen der Akademie realisiert wird.
Dipl.- Rest. Johannes Amann (Weißenhorn) Vergoldung und Maltechnik
Dipl.-Ing. Michael Back (Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim) Gips, Kalk und Lehm als Bindemittel
Kate Colleran, ACR (Icon) FIIC (London) Ethics and decisionmaking in conservation
Dipl.-Rest. Arnulf Dähne (Leipzig) Bildgestützte Dokumentation und Datenbanken
Dipl.-Ing. Justus C. C. Dietz (Stuttgart) Dokumentationstechniken: Technisches Zeichnen (analog und digital)
Dr. Julia Feldtkeller (Tübingen) Theorie und Geschichte der Denkmalpflege
Restaurator Wolfgang Gärtner (Berlin) Wandmalereitechnik
Prof. Dr. Gabriele Grassegger-Schön (HFT Stuttgart) Werkstoffprüfung und Salze
Dr. Friedrich Grüner (MPA Stuttgart) Steinkonservierung
Prof. Dr. Ursula Haller (HfBK Dresden) Alternativer Einsatz von Lösungsmitteln
Nada Heller (Stuttgart) Dokumentationstechniken: Elektronische Datenverwaltung und -darstellung
Dr. Ulrike Henes-Klaiber (Forbach) Bauphysik
Jan Hooss (Stuttgart) Stuckherstellung
Dr. Dipl.-Rest. Dörthe Jakobs (LAD BW Esslingen) Theorie und Praxis zur Integration von Fehlstellen
Dipl.-Rest. Viola Lang (Ulm) Moderne Malmaterialien in der Wandmalerei
Dipl.-Ing. Architekt Till Läpple (Stuttgart) Statik von historischen Gebäuden
Prof. Dr. Steffen Laue (FH Potsdam) Salze im porösen Systemen
Dipl.-Rest. Martin Lehmann (Dresden) Umgang mit Kunststoffen in der Wandmalerei
Mag. Johann Nimmrichter (BDA Wien) Laser in der Konservierung
Dipl.-Ing. Tilman Riegler (Stuttgart) Bauforschung
Dipl.-Kart. Kerstin Riße (HfBK Dresden) Bildgestützte Dokumentation und Datenbanken
Dr. Stefanie Scheerer (Stuttgart) Mikrobiologie
Dr. Jörg Scheller (Bern) Pressearbeit
Dipl.-Rest. Barbara Springmann Vergoldungstechniken
Dipl.-Rest. Eric Stenzel (Dresden) Laser in der Konservierung
Prof. Dr. Achim Unger (Berlin) Integrated Pest Management (IPM)
Rest. Otto Wölbert (LAD BW Esslingen) Steinkonservierung
Prof. Dr. Stefan Wülfert (Bern) Polarisationsmikroskopische Pigmentuntersuchung
Fachgruppensekretariat
Nina Lanzinger
Sekretariat der Fachgruppe Kunstwissenschaften – Restaurierung Kontaktdaten
Sonstiges
EwaGlos
Nützliche Seiten
Beruf
Organisationen
- ICCROM – International Centre for the Study of the Conservation and Restoration of Cultural Property
Praktikum
Studium
Recherche
- European illustrated glossary of conservation terms for wall paintings and architectural surfaces
- ICCROM – online Library catalogue
- CAMEO: Conservation & Art Materials Encyclopedia Online
- CeROArt – Conservation, exposition, Restauration d’Objets d’Art
- Foto Marburg
- BILDINDEX der Kunst & Architektur
- ”Frabbildarchiv zur Wand- und Deckenmalerei” des Zentralinstituts für Kunstgeschichte Müchen
- SLUB-Dresden (Digitale Sammlungen und Deutsche Foto-Thek)
- Karlsruher Virtueller Katalog (KVK)
- OPAC ABK Stuttgart
Freeware
- MonArch – Monumentalbauwerke-Archivsystem: ”Mobile Mapping System” (MMS) Kartierungsaufsatz für ACAD
- Autodesk-Programme für Studierende (für Downloads von Studentenversionen von AutoCAD, AutoCAD MAP 3D, … )
- Micro-Manager / ImageJ (Ansteuerung der Mikroskopkamera / Bildbearbeitungs- und -analyse Software)
Presse
Pressespiegel der ABK
Projekt Pforzheim, DDR Museum, Teilstück Berliner Mauer
„Ein Stück Mauer für die Ewigkeit“, Text von Martina Schaefer, Pforzheimer Zeitung, 09.05.2018
Projekt Schwäbisch-Hall, St. Michael
„Schatz im Dornröschenschlaf“, Text von Marcus Haas, Zum Sonntag eine Beilage des Haller Tagblatts am Wochenende, 06.05.2017
Projekt Geislingen, Schlossgarten, Büste
„Zwei Meister sind am Werk“, Text von Rosalinde Conzelmann, Zollern-Alb Kuirer, 21.09.2016
Projekt Überlingen, Jodokkapelle
„Jodok-Kirche: Wichtiger Impuls zur Restaurierung“, Text von Hanspeter Walter, Südkurier, Bodenseekreis-Oberschwaben 18.09.2013
Projekt Öhningen, Augustinerchorherrenstift
„Öhningen Sommerschule im Augustinerchorherrenstift“, Text von Stephan Riegger, Südkurier, Kreis-Konstanz, 10.09.2013
Projekt Niederhofen, Cyriakuskirche
„Wandmalerei unter dem Mikroskop“, Text von Gabi Muth, Heilbronner Stimme, 05.08.2013
Projekt Gemmrigheim, Johanneskirche, Obere Turmkapelle
„Das Rätsel um die Farbe ist gelüftet“, Text von Dorothee Kauer, Ludwigsburger Kreiszeitung, 23.01.2013
Projekt Stadtarchiv Esslingen
„Der Heilige Georg im Scheinwerferlicht“, Text von Dagmar Weinberg, Esslinger Zeitung, 05.12.2012
Bad Windsheim 2012
„Bauen mit altem Werkstoff“, Text von Munzinger Fränkische Landeszeitung, 23./24.06.2012
„Herstellen und Verarbeiten“, Text von Ute Rauschenbach, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fränkisches Freilandmuseum
Projekt Jesingen/Teck Petruskirche
„Interview mit Frau Mrosk“, in: Jesinger Gemeindebrief, Juli 2012, Herausgeber: Ev. Kirchengemeinde Jesingen, Pfarramt, Pfarrer R. Conzelmann
Berufspolitik
„Wasserhähne lohnen, ein Raffael nicht“, Text von Nikolai B. Forstbauer, Stuttgarter Nachrichten, 22.10.2011
Projekt Geislingen Siechenkapelle
„Die Siechenkapelle kann einer Nutzung zugeführt werden“, Text von Peter Lecjaks, OB & Rathaus Akuell, 22.11.2011
„Schicht für Schicht wird gesichert“, Text von Bettina Sommer, Südwest Presse Geislingen, 16.06.2011
Projekt Schloss Ludwigsburg, Dienerschaftsraum 133
„Kindsbettzimmer im Schloss unter der Lupe“, Ludwigsburger Kreiszeitung, 194. JG., Nr. 97, 28.04.2011
Projekt Otto Herbert Hajek
„Beton am Haken“, Stuttgarter Nachrichten, März 2011