Personen
Madita Flohe
Promovendin auf dem Gebiet der Kunstwissenschaften
Titel der Dissertation: „Eine kritische Theorie der Gestaltung“
Betreuung: Prof. Dr. Daniel Martin Feige
Kurzvita
Madita Flohe gestaltet und forscht als Informationsdesignerin mit transdisziplinärer Perspektive. Ihre Schwerpunkte liegen auf Designforschung und -vermittlung sowie Gestaltung in gesellschaftspolitischen Kontexten.
Studium B.A. Industriedesign an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und M.A. Informationsdesign an der Fakultät Gestaltung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und im Masterstudio Integrative Design an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel. Seit 2022 Tätigkeit als künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Informationsdesign an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main.
Laufende Dissertation
Design als transformative soziale Praxis, die sich auf entwerferische Weise auf die Welt, die Zukunft und gesellschaftliche Zusammenhänge bezieht, ist ein Feld im Wandel. In den letzten Jahrzehnten wurden durch erweiterte Designbegriffe immer mehr Bereiche, Kontexte, Methoden und Gegenstände in das Feld der Gestaltung mit aufgenommen. Dabei bildeten sich auch Designformen heraus, die von ihren Vertreter*innen explizit als kritisch bezeichnet werden. Diese Strömungen stellen neue Ansätze neben „traditioneller“ Gestaltung dar.
Mithilfe neuer gestalterischer Positionen bewegen sich Designer*innen, im Kontrast zu früheren Rollen, nun oftmals produktiv auf Problemstellungen zu, die auch der kritischen Theorie nahestehen; so spielt beispielsweise die Frage nach sozialer Gerechtigkeit sowohl als Thema der kritischen Theorie als auch als Bezugspunkt des aktuellen Social Design eine wichtige Rolle.
Da sich die Motive solcher kritischer Designformen und die Methoden der kritischen Theorie wechselseitig aufeinander beziehen lassen, arbeite ich in meiner Arbeit die Zusammenhänge zwischen relevanten Konzepten der kritischen Theorie und aktuellen Designdiskursen heraus. Dabei soll aufgezeigt werden, was diese Verbindungen für das Design als potentiell kritische Praxis bedeuten können. Im Zentrum stehen vor allem die Probleme und Widersprüche, die sich in der Gestaltung durch einen expliziten, aber unzureichend bestimmten, Bezug auf das Kritische ergeben. Die kritische Theorie nutze ich in meiner Arbeit als Perspektive und Werkzeug, um die Gestaltung in Hinblick auf ihre kritischen Potentiale zu reflektieren.