Jour Fixe-Vortragsreihe „Über Dauer“: Thomas Burlon, Brandlhuber+/Berlin

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Campus Weißenhof: Altbau, Alte Aula

Abb.: Plakat (Gestaltung: Mark Julien Hahn, Sven Tillack)
Abb.: Plakat (Gestaltung: Mark Julien Hahn, Sven Tillack)

29.11.2016 | 19:00

Der Titel der aktuellen Jour Fixe-Vortragsreihe „Über Dauer“ steht für die Betrachtungsweise des Themas Lebensdauer von architektonischen Räumen und den Umgang mit Bauaufgaben im heutigen Wandel der Zeit. Architektur ist eng mit dem Faktum Zeit verknüpft. Alles in ihr, von der Wahl gewisser Bauformen und deren ästhetischer Ausdruck bis zum Raumprogramm, einschließlich der Bedürfnisse des Menschen, spiegelt die Anforderungen der Zeit wieder, aus der sie hervorgeht.

Die heutige Zeit ist eine Zeit des Übergangs: Die Gesellschaft erfährt eine schnelle Entwicklung und zukunftsweisende Lebensvorstellungen werden präsentiert. Sich rasch verändernde Bedürfnisse fordern Architekten zu neuen Lösungen auf. Wie wird mit dem Einflussfaktor Zeit umgegangen? Sind in zukünftiger Sicht kurz-, mittel- oder langfristige Maßnahmen in der Architektur notwendig, um das Anliegen der Gesellschaft zu decken?

Innerhalb der Jour Fixe-Reihe laden wir ein breites Spektrum an Meinungen ein, um dieses kontemporäre Thema „Zeit“ im Gestaltungsdiskurs neu zu belichten. Dabei erläutern hochkarätige Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland, welches Zeitfenster sie in Betracht ziehen und in welcher Art und Weise ihre Architektur dies zum Ausdruck bringt. – Soll Architektur für die Ewigkeit halten? Wie entsteht etwas Zeitloses? Besteht überhaupt die Notwendigkeit, eine überdauernde Ikone für unsere Gesellschaft zu erschaffen? Oder ist es nachhaltiger, Räume für eine kurz- oder mittelfristige Nutzungsdauer zu planen und sie für zukünftige Umnutzungen flexibel zu gestalten?

Thomas Burlon studierte an der TU Dresden sowie der RWTH Aachen Architektur. Nach Kollaborationen mit der BeL Sozietät für Architektur in Köln wurde er 2010 Partner bei Brandlhuber+, wo er sich bis heute intensiv mit den Themen Kontextualität sowie Mischnutzung auseinandersetzt. Im Jahr 2013 gründete Burlon das Büro schneideroelsen in Berlin und war von 2014 bis 2015 war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin.

Im Rahmen der Jour Fixe-Reihe „Über Dauer“ spricht Thomas Burlon über seine unkonventionellen Ideen zu den Themen Nutzungsdauer und Umnutzungen, die das Büro Brandlhuber+ mit seinen Bauwerken konsequent überdenkt. Ein bestimmtes Verständnis von Nutzung und Raum und dem damit einhergehenden Bestreben, Räume veränderbar und über die Zeit anpassbar zu machen, stehen für die Arbeitsweise von Burlon und Brandlhuber+. So vereint das bekannte Projekt „Antivilla“ gelungen eine Art Betrachtungsweise von Architektur, die es so kein zweites Mal in Deutschland gibt: Ein baufälliges Haus nach langem Leerstand durch kleine Veränderungen und sanftem Umgang mit dem Bestand in eine Villa zu verwandeln, dieser dadurch Flexibilität in Raum und Nutzung zu verleihen und einen Protest gegen die vereinnahmenden Regeln für heutige Energiestandards aufzuzeigen, zeugt von ihrem einzigartigen Verständnis dafür, wie wichtig Zeit als Einflussfaktor für Architektur tatsächlich ist.

Flyer zum Download

Jour fixe-Team:
Prof. Mark Blaschitz, AM Katharina Köglberger
Prof. Tobias Wallisser, AM Sebastian Schott

Konzeption:
Jour fixe-Studierende Team

Mit freundlicher Unterstützung der Architektenkammer Baden-Württemberg, DLW Flooring GmbH, Sto-Stiftung, Nimbus Group GmbH und FSB – Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG

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