Personen

Kostović M.A. Mila

Mila Kostović M.A.

Promovendin auf dem Gebiet der Architektur

Titel der Dissertation: „Glas und Smog. Das nervöse Gesicht der industriellen Großstadt“

Betreuung: Prof. Dr. Ole W. Fischer

  • Kurzvita

    Mila Kostović studierte Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart. Aufbauend dazu absolvierte sie den postgradualen Master History and Critical Thinking in Architecture and der Architectural Association (AA) in London. Die laufende Dissertation ist eine Weiterführung des bereits an der AA festgesetzten Schwerpunkts Glas in der Architektur. Seit Oktober 2023 ist sie als akademische Mitarbeiterin im Bereich Architekturgeschichte und -theorie an der ABK Stuttgart tätig und wirkt seit Mai 2024 als Leiterin der Geschäftsstelle in der Architekturgalerie am Weissenhof mit.

  • Laufende Dissertation

    Die Dissertation untersucht die Beziehung zwischen Glasoberflächen in Hochhäusern und Smog in Chicago von 1870 bis 1980. Vor allem im Chicago Loop, dem verdichteten Geschäftsviertel der Stadt, waren die Fassaden schwarz verfärbt, das Tageslicht rar und die Luft stickig. Daher erscheint es als Widerspruch, dass die bauphysikalische Schwachstelle Glaselement trotz der hohen Belastung extensiv eingesetzt wurde. Doch Glas unterstütze der Wunsch nach natürlichem Licht. Baukonstruktive Neuerungen und günstige Energie- und Produktionskosten maximierten die Glasflächen. 
    Der Einsatz in Bürogebäuden zur wirtschaftlichen Effizienzsteigerung offenbart die ungleiche Verteilung innovativer Materialien, die im Umkehrschluss die Interpretation von Glas als Statussymbol verstärkt. Im Verhältnis zu Smog soll untersucht werden, inwiefern das transparent und sauber wirkende Material seine eigenen Produktions-, Arbeits- und Wartungsbedingungen verschleiert. In dieser interdisziplinären Arbeit werden Glasproduktion und -technologie mit architektonischer und städtebaulicher Planung, dem Gesundheitsdiskurs und der Wahrnehmung der Industriestadt verbunden.

    The thesis examines the relationship between glass surfaces in high-rise buildings and smog in Chicago from 1870 to 1980. Particularly in the Chicago Loop, the city’s densely populated business district, the façades were stained black, daylight was scarce and the air was stuffy. It therefore seems contradictory that the glass element, a weak point in terms of building physics, was used extensively in this context. But glass supported the desire for natural light. Structural innovations and favourable energy and production costs maximised the glass surfaces. 
    Its use in office buildings to increase economic efficiency reveals the uneven distribution of innovative materials, which in turn reinforces the interpretation of glass as a status symbol. In relation to smog, the aim is to investigate the extent to which the seemingly transparent and clean material conceals its own production, working and maintenance conditions. In this interdisciplinary work, glass production and technology are linked with architectural and urban planning, the health discourse and the perception of the industrial city.

  • Publikationen

    Kostović, Mila. “Embrace the Deviation“ in: Protocol Magazin für Architektur im Kontext (Februar 2024), 42-49.

    Kostović, Mila. “UN-define Space!“ in: AARCHITECTURE Issue 44 (Mai 2023), 32.

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