Volcanic Visitor Center [for the blind], Benjamin Rose
Inhalt
Island ist weitreichend geprägt vom Vulkanismus. An Reynisfjara Beach finden sich viele direkte Spuren vulkanischer Aktivität. Gleichzeitig ist es ein Ort, an welchem die Elemente der isländischen Natur in spektakulärer Form aufeinandertreffen und der Charakter dieser eindrücklich spürbar wird.
Der Entwurf setzt sich mit den Elementen der isländischen Natur an diesem Ort auseinander und schafft Zugänge, um diese auch außerhalb der visuellen Sinneswahrnehmung erleben zu können. An den jeweiligen Stellen, an welchen sich ein Element dieses Ortes besonders gut erleben lässt, sind sog. »Sinnesräume« verortet: Skulpturale Räume, welche den Fokus der Sinneswahrnehmung auf ein Element lenken und dafür auch bewusst andere Sinneswahrnehmungen reduzieren. Sie bieten einen geführten Weg und bringen die Besucher:innen in direkten Kontakt mit den Elementen. Diese sind insbesondere in ihren taktilen, olfaktorischen oder akustischen Eigenschaften erlebbar.
Das Hauptgebäude des Besucherzentrum knüpft in seiner Typologie an die historischen Langhäuser Islands an und ordnet seine Räume nach dem Prinzip der Ganghäuser. Große und offene Räume definieren die Hauptnutzungen für Empfang und Ausstellung, Café und Bistro, sowie die heißen Quellen. Zwischen den Räumen reihen sich entlang der langen Seiten die Neben- und Funktionsräume sowie Rückzugbereiche aneinander. Über einen zentralen Gang werden alle Räume nach dem Ganghaus-Prinzip miteinander verbunden und alle öffentlichen Räume in einer Bewegungslinie erschlossen.
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Ziel des Besucherzentrums ist es, innezuhalten, und sich über einen fokussierten Blick auf die einzelnen Elemente der Besonderheit dieses Orts bewusst zu werden. Die Sinnesräume schaffen dafür den nötigen Rahmen. Für blinde und sehbehinderte Menschen ermöglicht das Besucherzentrum einen geführten und sicheren Besuch dieses Orts und eine intensive Auseinandersetzung mit den Elementen durch ein auf ihre Sinneswelt konzentriertes Erleben von Reynisfjara. Gleichzeitig fördert dies das Verständnis für diese besondere Wahrnehmungsform bei allen anderen.