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Der dörfliche Kontext Haisterkirch, im Landkreis Ravensburg in Oberschwaben, bildet

das Set-up des städtebaulichen Entwurfs. Haisterkirch hat eine Fläche von 2113 ha

und derzeit etwa 1600 Einwohner. Durch die Verfügbarkeit größerer unbebauter

Flächen im Ortskern und der Aussiedlung eines ansässigen landwirtschaftlichen

Betriebs besteht aktuell ein realer planerischer Gestaltungsspielraum.

Die Stadtskulptur des Entwurfs zeigt eine radikale Figur auf, die die Eingliederung

und Vernetzung in den Ort unterstützt. Drei strategisch platzierte Orte entstehen, die

Achsen spannen und Bezug zum landwirtschaftlichen Dorf aufnehmen. Das

städtebauliche Baukastensystem leitet sich auf visueller Wahrnehmungsebene vom

Dorf ab. Die Setzung der Gebäude definiert und grenzt die Plätze ein, lässt aber gleichzeitig

Raum für Zulässigkeit und Zugänglichkeiten. Die Qualität der Plätze entsteht durch

die Masse, die wahrgenommen wird und dem Verhältnis an Giebel/ Fassade zum

Platz hin. Die Stadtskulptur ist aufgrund der unbebauten Fläche stark ablesbar. Symbolische

neue Orte, die durch Bänke gekennzeichnet sind, laden zur Nachverdichtung mit der

entwurfsspezifischen Anordnungs- und Eingliederungsstrategie ein, um Haisterkirch

weiterhin zusammenwachsen zulassen. Das Wohnmodell TreppeTreppe spricht einen größeren Adressatenkreis an, als es das Wohnen auf dem Land typischerweise zulässt. In dem kompakten System fungieren die Treppen als raumbildendes und gleichzeitig abgrenzendes Element.

Sie sind übereinander angeordnet, obwohl sie nicht dieselbe Erschließung

ermöglichen. Sie sind bewusst platziert, um Platz zu sparen, mehr Flexibilität zu

gewährleisten und sich vom Wohnraum abzukapseln. Die strategische Anordnung

der übereinandergestapelten Wohneinheiten ist kompatibel zur Anordnung der

übereinander gesetzten Treppenkörper. Auch die Kubatur des Gebäudes spiegelt die

Durchdringung der Treppen wider. Das Gebäude passt sich auf materieller,

konzeptioneller und visueller Ebene an den neuen dörflichen Kontext an und setzt

neue Akzente in der Landschaft von Haisterkirch.

Kontext