SENSU, Angelika Renz
Inhalt
»Mir war daran gelegen Räume zu erschaffen, die den menschlichen Geist stimulieren, die Sinne anregen und mit der Seele Zwiesprache halten.« Tadao Ando
SENSU ist der Titel dieser Diplomarbeit. Der japanische Begriff wird im Deutschen mit den Wörtern Sinn, Gefühl, Bewusstsein und Empfinden beschrieben und übersetzt. Es geht in dieser Arbeit um Automobile Raumkonzepte, die sich mit sensorischen Oberflächen und ihren haptischen sowie visuellen Eigenschaften beschäftigen und ihre Inspiration in der japanischen Architektur und Kultur wiederfinden. Dabei sind textile Gruppen entstanden, die sich jeweils mit Teilbereichen der Recherche beschäftigen und auf unterschiedliche Weise die Sinne anregen und stimulieren. Der Fokus dabei liegt auf dem haptischen und visuellen Sinn. Die Gruppe LIGHTSHADOW findet ihre Inspiration in der japanischen Architektur von Tadao Ando und erforscht das Spannungsfeld zwischen grafischen Elementen, wie Linien und Raster und sanften, diffusen Verläufen. In Kontrasten und Gegensätzlichkeiten, zeigen sich Helligkeitsabstufungen also auch transparenten und opake Momente. Die Philosophie des Wabi Sabi mit ihren Grundgedanken sind Inspirationsquelle für die Gruppe RAWLUXURY. Es geht um die »rohen« Eigenschaften von Kupfer, Holz und Keramik, die auch für die formale Gestaltung als Inspiration dienen. Prägend dafür sich raue Oberflächen, von handgefertigten Keramikschalen mit ihrer kleinteiligen unregelmäßigen Strukturierung und Holzmaserungen mit ihrer wellenartigen Linienführen, die sich über die Oberfläche erstrecken. In der Gruppe PLAYFULPLEATS dienen japanischen Handwerkskünste, wie die von Fächern und Schirmen als Inspirationsquelle. Hier wird das Spannungsfeld von beweglichen Elementen in Verbindung mit starren Momenten ergründet. Das Auffächern eines Fächers oder das Aufspannen eines Schirms wird über formale Aspekte ins Textil eingearbeitet. Der präzise Aufbau des Schirms mit seinem konstruierten Unterbau und die Linearität des Fächers spiegelt sich in geometrischen Formen, wie verlaufsartigen Linien und angeordneten Dreiecken wieder.