Melancholia, Leif Kauz-Zeller
Inhalt
Das Motiv der Melancholia ist spätestens seit Albrecht Dürers Meisterstich Melancholia I von 1514 bekannt. Im Zusammenhang der Melancholia werden diverse Themen, wie die Frage nach der Sinnhaftigkeit von menschlicher Existenz und Glaube verhandelt. Diese Frage wird beispielsweise von Breugels (Triumph des Todes) melancholischem Skelett in der Betrachtung eines toten Rebhuhns (Gott) über Buddhas Lehre des ewigen Kreislaufes des Seins hin zu den nihilistischen areligiösen Ansätzen von Nietzsche und E.M. Cioran untersucht. Aber auch die Kunst und das Handwerk selbst im Rahmen einer kontemplativ-melancholischen Stimmung betrachtet und diese konstruktiven Aspekte menschlichen Lebens zerstörerischen zeitaktuelle Problematiken, wie Krieg oder der wieder zunehmenden Gefahr von rechtem Terrorismus (Datumliste als Interpretation von Dürers Zahlenrätsel) und der indirekt damit verbundenen Frage von Identität gegenübergestellt. Auf diese Weise wird im Rahmen einer traditionell anmutenden Darstellungsweise, die mit Zitaten aus der Kunstgeschichte spielt, die Herausforderungen moderner Individuen aufgezeigt und in Beziehung zueinander gesetzt, so dass Betrachter*innen angeregt werden selbst diese Themen zu reflektieren und so bei der Betrachtung einer modernen Melancholia selbst zu einer melancholischen Kontemplation unserer heutigen Welt angeregt werden. Ergänzt wird diese weitgespannte Thematik der Melancholie, die als eine allegorische Personifikation dargestellt wird, durch persönliche Aspekte des Malers. Die Arbeit soll somit einerseits zum Enträtseln, als eben auch zur eigenen Kontemplation anregen. Die vom Maler selbst angefertigte Rahmung ist immer genereller Teil seiner Bildkonzeptionen und soll die die Schwere seine Thematiken sowie das Spannungsverhältnis von traditioneller und zeitgenössischer Malerei unterstreichen.