Institute for Textile Ghosts, Marla Catherine Bernhardt

Das »Institute For Textile Ghosts« beschäftigt sich mit der unsichtbaren Wirkungsmacht des Textils.

Mit keinen anderen Materialien haben wir so viel Kontakt wie mit Textilien. Sie sind ein allgegenwärtiger Begleiter in unserem Alltag. Vom Bussitz bis hin zur Unterwäsche, berühren wir sie unmittelbar, und auch beim Konsumieren von Visuellen Medien, oder beim Beobachten unseres Umfelds lassen sie sich zum Beispiel als Körperverhüllung, Raumdekoration, Schutzobjekt ausmachen. Sie sind omnipräsent. In unserer bewussten Wahrnehmung treten sie jedoch oft vollständig in den Hintergrund. Sie scheinen unsichtbar und geisterhaft zu sein, trotz ihrer Wirkungskraft.

Das »Institute For Textile Ghosts« ist eine spielerische Propaganda Maschine. Durch kurze irritierende Video-Clips sucht sie auf der Social Media Platform TikTok nach Aufmerksamkeit, mit dem Ziel, eine bewusstere Wahrnehmung für Textilien zu schaffen.

Das »Institute For Textile Ghosts« arbeitet mit zwei verschiedenen Arten von plakativen Videos: 1. Textile Objekte, präsentiert als könnten sie aus einem Warenkatalog stammen, werden in einer Art Röntgen-Ästhetik verfremdet. Zugleich ist eine Computerstimme zu hören, die zum Beispiel die Zusammensetzung, oder Beschaffenheit der verwendeten Fasern und deren Funktionen beschreibt. 2. digital bearbeitete Found-Footage-Videos, die nur noch die Textilien zeigen während alles andere geschwärzt ist. Die Verortung lässt sich oft nur noch durch den bleibenden Originalton ausmachen. Collagenartig und undogmatisch thematisieren sie Textilien in produzierten Medieninhalten.

Der virtuelle Ort TikTok wird umfunktioniert und ermöglicht es dem »Institute For Textile Ghosts« fachfremdes Zielpublikum zu erreichen.

—> https://www.tiktok.com/@institutefortextileghost