Wandmalereirestaurierung
Inhalt
Der Studiengang Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie umfasst die Schwerpunkte Kunst- und Baudenkmalpflege sowie Objekte aus der Archäologie und von Museen.
Das Studium ist im weitesten Sinne als Projektstudium konzipiert. Das bedeutet, dass Methoden, Verfahren und Techniken an konkreten Projekten in einem ganzheitlichen Zusammenhang – wie im anschließenden Berufsleben – und im Austausch mit anderen Expert*innen entwickelt, durchgeführt und abgeschlossen werden können. Der Studiengang steht in enger Kooperation mit anderen Disziplinen und Hochschulen und erweist sich damit als Förderer gelebter interdisziplinärer Zusammenarbeit.
Der Studiengang wurde 2003 gegründet und ist seitdem durch Kooperationen mit Denkmalpflege und Museen national und international sehr gut vernetzt. Besonders hervorzuheben ist die intensive Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, wodurch der Studiengang unmittelbar in die Kunst- und Kulturlandschaft vor Ort eingebunden ist und Zugang zu spannenden Fallbeispielen zur Erforschung und Bearbeitung hat.
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Berufsbild
Das Arbeitsfeld der Restaurator*innen für Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie gehört zu den besonders spannenden Bereichen der Kunst- und Baudenkmalpflege. Kunst und Kulturgut mit ihrem Anspruch auf Erhaltung fordern zu einem ständigen Dialog mit dem Objekt und den beteiligten Disziplinen heraus.
Die beruflichen Möglichkeiten im Bereich der Konservierung und Restaurierung erweitern sich zunehmend. Der Beruf kann selbständig oder freiberuflich mit der Möglichkeit der Mitarbeit im Team, aber auch angestellt in Museen, Sammlungen oder Forschungseinrichtungen sowie in der Denkmalpflege national und international ausgeübt werden.
Die Tätigkeit von Restaurator*innen umfasst ein breites Spektrum konservatorischer und restauratorischer Aufgaben von der Planung bis zur praktischen Durchführung einschließlich der Dokumentation. Die konservatorische und restauratorische Betreuung von Kunstausstellungen gehört ebenso zum Aufgabengebiet wie die Klimaüberwachung und die Beratung in Fragen der präventiven Konservierung. Die Verbindung von Theorie und Praxis eröffnet zudem den Weg in Forschung und Lehre.
Weitere Informationen zum Berufsbild sind auf der Website des Verbands der Restauratoren VDR.
Bachelor
Dauer und Abschluss
Studiendauer | Regelstudienzeit 6 Semester |
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Abschluss | B.A. (Bachelor of Arts) |
ECTS | 180 |
Studieninhalte
Das Bachelorstudium vermittelt die fachlichen Grundlagen. In studiengangübergreifenden Vorlesungen und Übungen werden grundlegende Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, der Dokumentation und der Medienkompetenz vermittelt sowie natur- und geisteswissenschaftliche Grundlagen gelegt. Das fachübergreifende Lehrangebot wird durch fachspezifische Vorlesungen und Seminare in Werkstoffkunde, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft ergänzt.
Darüber hinaus lernen die Studierenden, die materielle Zusammensetzung von Objekten und deren Alterungsprozesse im Zusammenhang mit ihrer kulturellen Bedeutung zu beurteilen. Sie verstehen die fachliche Bewertung von Objekten und Materialien sowie die Methoden der Sicherung und zur Behebung von Schäden. Damit verbunden ist ein vertieftes materialwissenschaftliches Verständnis historischer, handwerklicher und künstlerischer Techniken moderner Konservierungsmethoden. Viele interdisziplinäre Themen begleiten das fachspezifische Studium und schaffen ein abwechslungsreiches, kreatives Umfeld.
Ein großer Teil des Bachelorstudiums an der ABK Stuttgart ist der Arbeit an Originalobjekten vorbehalten, so dass der praktische Anteil des Studiums bei über 50 % liegt.
Exkursionen im In- und Ausland ergänzen das Lehrangebot und fördern den Austausch der Studierenden mit anderen Disziplinen.
Bachelorarbeit und Abschlussprüfung
Das Bachelorstudium schließt mit der 4-monatigen Bachelorarbeit und einer Abschlussprüfung mit dem Bachelor of Arts (B.A.) ab und entspricht Niveau 6 der „Professional Guidelines“ des Europäischen Dachverbands „European Confederation of Conservator-Restorers Organizations (E.C.C.O.)“. ecco-eu.org
Nach Bestehen der Bachelorprüfung steht den Absolvent*innen ein Studienplatz im Masterstudium offen. Der B.A.-Abschluss qualifiziert noch nicht zur eigenständigen Berufsausübung, weshalb der M.A.-Abschluss empfohlen wird.
Regularien
Bewerben
Master
Dauer und Abschluss
Studiendauer | Regelstudienzeit 4 Semester |
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Abschluss | M.A. (Master of Arts) |
ECTS | 120 |
Studieninhalte
Der Masterstudiengang zeichnet sich durch große Wahlmöglichkeiten und eine große akademische Freiheit aus. Im Mittelpunkt stehen Projektarbeiten, die an ausgewählten Objekten in den Schwerpunkten Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie durchgeführt werden und Schritt für Schritt zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Handeln führen. Das bedeutet, dass Konservierungs- und Restaurierungskonzepte eigenständig entwickelt und praktisch umgesetzt werden.
Ein Teil des M.A.-Studiums ist einer kleinen theoretischen Forschungsarbeit und entsprechenden praktischen Versuchsreihen vorbehalten, die den Weg zur eigenständigen Entwicklung neuer Konservierungs- und Restaurierungsstrategien ebnen.
Die Masterstudierenden können aus einer Vielzahl von Blockveranstaltungen aus den Bereichen Materialwissenschaft, Archäometrie, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft sowie modernen Objekten und Zeitgenössischer Kunst diejenigen auswählen, die sie am meisten interessieren, und so ihr eigenes fachliches Profil entwickeln (vgl. Modulhandbuch).
Masterarbeit
Das Masterstudium wird mit einer sechsmonatigen Masterarbeit abgeschlossen. Mit erfolgreichem Abschluss verfügen die Studierenden über Kompetenzen gemäß Niveau 7 der E.C.C.O Professional Guidelines (ecco-eu.org). Der M.A.-Abschluss befähigt Sie zur selbständigen Ausübung des Berufs sowie zur Promotion.
Regularien
Bewerben
Masterarbeiten
2021
Kulzer, Susanne. Bundesfestung Ulm / Neu Ulm: Werk XXXV, Fort Oberer Eselsberg, Nebenwerk – Maßnahmendiskussion zum Umgang mit dem Mauerwerk.
2020
Gugliuzza, Lidia. Schadensanalyse mittels digitaler 3D-Modelle am Beispiel der Lourdesgrotte in Hausen am Bussen.
Holzkamp, Lena. Salzreduzierung – Ein Vergleich des Vakuum-Wasch- und Kompressen- Verfahrens am Beispiel des Stubensandsteins am St. Salvator in Schwäbisch Gmünd.
Schellbach, Katharina. Die Wandmalerei in der Allerheiligenkapelle im Esslinger Stadtarchiv – Bestandsaufnahme und Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzepts.
Walz, Silja. ‘E bundisch Bischöfsche’ – Untersuchung der Skulptur ‘Stehender Bischof, LH 34’ aus der Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main.
2019
Klein, Viola. Rohrmelasse und -zucker als Zusatz in Kalkmörteln für die Konservierung.
Mertens, Lea. Riessuevit – Konzeptentwicklung zur Behandlung von Rissen.
2018
Armbruster, Frederik. Bauplastiken des Kreuzgangs Heiligkreuztal.
Fischer, Friederike. Die polychrom gefasste Bauplastik der Chorscheitelkapelle im Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd.
Mirea, Ioana. Die Wandmalereien der südöstlichen Sakristei der Marienkirche in Reutlingen- Bestands-, Zustands- und Schadenserfassung und Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Toyoda, Satoko. Vergleichende Untersuchung der Werktechnik von elf altägyptischen Totenstelen aus der 12. und 13. Dynastie.
2017
Gouin, Mathieu. Untersuchung zur Betonpolychromie der 70er Jahre am Beispiel zweier von Otto Herbert Hajek gestalteten Bauwerke.
2015
Kolar, Teresa. Schloss Heiligenberg – Architekturoberfläche und Wandmalereiein in der Fürstlich Fürstenbergischen Kapelle.
Krautheimer, Anna Lisa. Die Wandmalereien des sogenannten Jakobsbads in Horb am Neckar. Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
2014
Jacob, Johannes. Die Minoritenmadonna in Wien – Bestands- und Zustandsserfassung mit Schwerpunkt auf die erhaltenen Fassungen und Erarbeitung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Diplomarbeiten 2007–2014
2014
Koch, Claudia. Die gotische Brunnensäule des Rottenburger Marktbrunnens – Bestands-, Zustands- und Schadenserfassung mit Konzepterstellung für die Konservierung und Restaurierung sowie Präsentation.
2013
Fischer, Lisanne. Ein Tafelfresko von Georg Muche – Analyse der Werktechnik – Bestands- und Zustandsaufnahme – und Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Proske, Ramona. Kapelle St. Jodokus in Überlingen am Bodensee – Untersuchung zu Bestand und Schäden sowie Entwicklung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes der Wandmalereien im Bereich B 2.2 der Südwand im Langhaus.
2012
Mrosk, Anja. Translozierte Wandmalereien auf der neu errichteten Ostwand in der Petruskirche Jesingen/Teck.
Pfeuffer, Carolin. Untersuchung zur Steinpolychromie am Beispiel eines Figurenkomplexes von dem Haus am ehemaligen Marktplatz 5 in Stuttgart sowie Entwicklung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Prochniak, Maria. Das Altarbild der Peter-und Paulus-Kapelle im Freiburger Münster Unserer Lieben Frau – Zustandserfassung mit maltechnischer Untersuchung und Konzepterstellung zur Konservierung und Präsentation.
2011
Hirschfeld, Claudia. Der Kreuzgang-Südflügel im Münster Unserer Lieben Frau in Konstanz – Bestands- und Zustandserfassung sowie Erstellung eines Konservierungs- und Präsentationskonzeptes unter besonderer Beachtung der Gewölbemalereien.
Kaiser, Nicole. Schloss Ludwigsburg – Dienerschaftsraum/Raum 133 – Bestands- und Zustandserfassung sowie Entwicklung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes unter der Berücksichtigung einer späteren Präsentation des Raumes.
Reinecke, Marie-Luise. „Basler Triptychon“ 1960 von Otto Herbert Hajek – Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
2009
Lang Viola. Die Wandmalerei von Rudolf Yelin d. J. in der ev. Kirche in Pflummern – Untersuchung der Werktechnik und Entwicklung eines Konservierungskonzepts.
Roth, Janina. Die Wand- und Gewölbemalereien der Sylvesterkapelle des Münsters unserer Lieben Frau zu Konstanz – Untersuchung zu Bestand und Schäden und Entwicklung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes.
Stark, Anja. Untersuchung des „Donndorf Nachlasses“ im Außendepot der Stadt Stuttgart, Restauratorische Untersuchung.
2007
Brodbeck, Anja. Studie zum Umgang mit Wandmalereifragmenten – Beitrag zur Forschung des technologischen Aufbaus römischer und frühmittelalterlicher Wandmalerei aus dem süddeutschen Raum.
Liebstückel, Kerstin. Metallauflagen auf Stuck am Beispiel der Sommerabtei im Kloster Ottobeuren.
Forschung
Forschungsprojekte
Promotion
Seit 2002 bietet die ABK Stuttgart die Möglichkeit zur Promotion an. Sie bietet Absolvent*innen der ABK Stuttgart und anderer Hochschulen die Möglichkeit, sich im Anschluss an die Masterarbeit einem mehrjährigen Forschungsprojekt zu widmen und originäre Beiträge zum noch jungen, sich aber dynamisch entwickelnden Forschungsgebiet der Konservierungswissenschaft zu leisten.
Wer im Anschluss an das Masterstudium einen wissenschaftlichen Weg einschlagen möchte, hat die Möglichkeit an der ABK im Studiengang Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen oder kunsthandwerklichen Objekten zu promovieren. Bei Interesse an einer solchen Promotion wenden Sie sich bitte an die Studiengangsleitung.
Die Promotionsordnung und weitere Informationen zum Promotionsverfahren, zu Fördermöglichkeiten sowie zu laufenden und abgeschlossenen Promotionsprojekten finden sich unter Promotion.
Weitere Informationen
Personen
Professor*innen
Akademische Mitarbeiter*innen
Externe Referent*innen (B.A.)
- Dipl.-Ing. Justus C. C. Dietz, Stuttgart: Dokumentationstechniken: Technisches Zeichnen
- Jan Hooss, Stuttgart: Stuckherstellung
- Dr. Dipl.-Rest. Dörthe Jakobs, Stuttgart: Theorie und Praxis zur Integration von Fehlstellen
- Dipl.-Rest. Claudia Koch, Heidelberg: Wandmalereiabnahme
- Christian Köllner, Lauf: Lehmverarbeitung
- Dipl.-Rest. Astrid Wollmann
- Dipl.-Rest. Viola Lang, Bad Grönnenbach: Moderne Malmaterialien in der Wandmalerei
- Dipl.-Rest. Martin Lehmann, Meissen: Umgang mit Kunststoffen in der Wandmalerei
- Steffi Maier, Crailsheim: Wandmalereitechnik
- Dr. Stefanie Scheerer, Stuttgart: Mikrobiologie, Sicherheitseinführung
- Dipl.-Rest. Barbara Springmann: Vergoldungstechniken
- Dr. Karl Stingel, Graz: Historische Bindemittel: Kalk und Gips
- Dipl.-Rest. Astrid Wollmann: Kunststoffe
- Dipl. oec. Andrea Wörner, Stuttgart: Einführung in das Steuerrecht für Studierende während des Studiums
- Dipl.-Ing. Justus C. C. Dietz, Stuttgart: Dokumentationstechniken: Technisches Zeichnen
- Jan Hooss, Stuttgart: Stuckherstellung
- Dr. Dipl.-Rest. Dörthe Jakobs, Stuttgart: Theorie und Praxis zur Integration von Fehlstellen
- Dipl.-Rest. Claudia Koch, Heidelberg: Wandmalereiabnahme
- Christian Köllner, Lauf: Lehmverarbeitung
- Dipl.-Rest. Astrid Wollmann (?)
- Dipl.-Rest. Viola Lang, Bad Grönnenbach: Moderne Malmaterialien in der Wandmalerei
- Dipl.-Rest. Martin Lehmann, Meissen: Umgang mit Kunststoffen in der Wandmalerei
- Steffi Maier, Crailsheim: Wandmalereitechnik
- Dr. Stefanie Scheerer, Stuttgart: Mikrobiologie, Sicherheitseinführung
- Dipl.-Rest. Barbara Springmann: Vergoldungstechniken
- Dr. Karl Stingel, Graz: Historische Bindemittel: Kalk und Gips
- Dipl.-Rest. Astrid Wollmann: Kunststoffe
- Dipl. oec. Andrea Wörner, Stuttgart: Einführung in das Steuerrecht für Studierende während des Studiums
Externe Referent*innen (M.A.)
- Dr. Katharina Blänsdorf, München: Polarisationsmikroskopische Pigmentuntersuchung
- Dr. Christiane Brasse, LAD BW: Bauforschung
- Raymond Bunz, Owingen: Methoden der Oberflächenreinigung
- Prof. Dr. Arnulf Dähne, Altenburg: Existenzgründung / Ausschreibungsverfahren
- Dipl.-Rest. Frank Eger, Balingen-Ostdorf: Steinkonservierung
- Dr. Julia Feldtkeller, Tübingen: Theorie und Geschichte der Denkmalpflege
- Prof. Dr. Gabriele Grassegger-Schön, HFT Stuttgart: Werkstoffprüfung und Salze
- Teresa Kolar, LAD BW: Struktur der Denkmalpflege, Existenzgründung
- Bill Landsberger, Berlin: Integrated Pest Management (IPM)
- Prof. Dr. Steffen Laue, FH Potsdam: Salze im porösen Systemen
- Dipl.-Ing. Architekt Till Läpple, Stuttgart: Statik von historischen Gebäuden
- Mag. Johann Nimmrichter, BDA Wien: Laser in der Konservierung
- Dr. Stefanie Scheerer, Stuttgart: Mikrobiologie
- Dipl.-Rest. Barbara Springmann: Existenzgründung
- Dipl.-Rest. Eric Stenzel, Dresden: Laser in der Konservierung
- Marco Tornarolli M. A., Stuttgart: Bauphysik
- Dipl. oec. Andrea Wörner, Stuttgart: Steuerrecht, Existenzgründung
- Dr. Judit Zöldföldi, MPA Stuttgart: Steinkonservierung und zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden in der Denkmalpflege