Körper, Theorie und Poetik des Performativen
Inhalt
Der kunstpraktische Masterstudiengang Körper, Theorie und Poetik des Performativen (KTPP) – der erste seiner Art in Deutschland – widmet sich dem Feld der Performance in der Tradition der Bildenden Künste. Er ermöglicht den Studierenden eine vertiefte Ausarbeitung einer künstlerischen Position im Feld des Performativen. Er richtet sich an Künstler*innen, die ihre Praxis weiterentwickeln und theoretischen Fähigkeiten ausbauen möchten, sowie an Kurator*innen, Szenograph*innen, Wissenschaftler*innen oder andere Personen mit künstlerischer Praxis.
Im Mittelpunkt des Studiengangs steht der Körper, verstanden als Ort des Handelns, des Ausdrucks und des Widerstands. Grundlage der Ausbildung ist die künstlerische Suche jedes*r Studierenden, die mit der Theorie verknüpft wird. Der M.F.A. umfasst verschiedene künstlerische Formate, Performances, Bücher, grafische Arbeiten, Seminare, Ausstellungen oder Aufführungen.
Aktuelles
Studienarbeiten
Dauer und Abschluss
Studiendauer | Regelstudienzeit 4 Semester |
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Abschluss | M.F.A. (Master of Fine Arts) |
Studieninhalte
Die Vision des M.F.A. KTPP „Launching the poetry of my body with the tootsies of my brain. Thoughts about a new M.F.A. concept“ und das darin formulierte Abenteuer prägen den Studiengang seit seiner Gründung 2018.
Der M.F.A. Körper, Theorie und Poetik des Performativen versteht Performance als einen weiten, inklusiven Begriff. Untersucht wird, was Performance ist und was sie sein kann. Die Arbeit mit dem Material, mit dem Körper, mit der Sprache und die theoretische Reflexion werden als jeweils eigenständige, aber auch untrennbar miteinander verbundene Praktiken verstanden, die in der künstlerischen Arbeit am und mit dem Performativen zusammenkommen.
Zentrale Fragen des Studiengangs sind:
- Kann der Körper Ort des Widerstands und zur Handlungsgrundlage werden, wenn er durch gesellschaftliche Macht produziert wird?
- Wenn es unmöglich geworden ist, verbindliche Poetiken künstlerischer Arbeit zu formulieren, ist dann nicht die Formulierung singulärer Praktiken der Weg zu einem Allgemeinen, zu einer anderen Politik?
- Wenn theoretische Arbeit immer an die gesellschaftlichen, materiellen Bedingungen ihrer eigenen Produktion gebunden ist, ist Theorie dann nicht auch der Ort, an dem diese Bedingungen, ihre Wahrnehmung und ihre Folgen praktisch verändert werden können?
Die Verhandlung dieser für jede künstlerische Arbeit wichtigen Fragen findet im Feld des Performativen einen privilegierten Ort, weil hier Körper, Theorie und Poetik in diesem Feld untrennbar miteinander verbunden sind.
Der M.F.A. ermöglicht es den Studierenden – und immer wieder auch den Lehrenden – ihre Praxis technisch, theoretisch und organisatorisch auszuarbeiten. Im Vordergrund steht die künstlerische Suche und nicht ein fertiges „Produkt“. Die individuelle Praxis steht dabei in einem ständigen Spannungsverhältnis zur kollektiven Arbeit: kollektive Prozesse ermöglichen individuelle Arbeiten und lassen diese entstehen. Heterogene Praxen, unterschiedliche Erfahrungshintergründe und verschiedene künstlerische Positionen existieren mit- und nebeneinander.
Kollektive Formen der Kritik und Einzelbesprechungen bilden den Kern des Lehrangebots. Dieser Prozess wird in einem abschließenden Prüfungsgespräch am Ende des Semesters präsentiert und diskutiert. Neben diesen projektbezogenen Modulen werden vertiefende Kurse und Seminare in den Bereichen Audio, Video, Bewegung, Schreiben, Licht und Bühne angeboten, um künstlerische Werkzeuge zu präzisieren und die eigene Arbeit auf professionellem Niveau präsentieren zu können.
Für Lehre, Projekte und individuelle Arbeiten stehen den Studierenden exklusiv im Wintersemester die Experimentierbühne Heusteigtheater sowie ganzjährig großzügige Räumlichkeiten (Bewegungsraum, Audio- und Videolab) in der Mozartstraße in Stuttgart-Süd zur Verfügung.
Der M.F.A. KTPP ist ein Vollzeitstudium, die Lehrveranstaltungen finden in Präsenz statt.
Regularien
Den Prüfungsanmeldezeitraum für das aktuelle Semester können Sie auf der Seite des Prüfungsamts einsehen.
Bewerben
Fellowships in Kooperation mit Akademie Schloss Solitude
2013 wurde ein Kooperationsstipendium zwischen der ABK Stuttgart und der Akademie Schloss Solitude ins Leben gerufen, das von Seiten der ABK heute von Prof. Dr. Cristina Gómez Barrio und Prof. Wolfgang Mayer im Rahmen des M.F.A.-Studiengangs KTPP betreut wird. Ziel des Stipendiums ist es, einen entscheidenden Beitrag zur Praxis und Lehre der Performance zu leisten. Das Stipendium schafft eine Plattform für einen fruchtbaren Austausch zwischen Stipendiat*innen der Akademie Schloss Solitude und Studierenden des M.F.A. KTPP, der die jeweiligen institutionellen Aufgaben respektiert und gleichzeitig den internationalen Kontext von Solitude mit der Stuttgarter Kunstszene verbindet.
Die Stipendiat*innen
- Yon Natalie Mik (2023/2024)
- Niall Jones (2021/2022)
- Silvia Das Fadas (2018/2019)
- Maria Salgado (2017/2018)
- Teresa Solar (2016/2017)
- Cara Benedetto (2013/2014)
Außenstellen
Experimentierbühne Heusteigstraße
Heusteigstraße 45, 70180 Stuttgart
Die Experimentierbühne im Heusteigtheater steht den Studierenden des M.F.A. jeweils im Wintersemester zur Verfügung. Neben den laufenden Lehrveranstaltungen und den regelmäßig stattfindenden Workshops ist der Theaterraum in der Heusteigstraße einen Ort für die Entwicklung und zur Umsetzung verschiedener experimenteller künstlerischer Formate dar. Hier erhalten die Studierenden Einblicke in den Umgang mit Licht- und Bühnentechnik und haben Zugang zur technischen Ausstattung und zu den angegliederten Werkstätten für Holz- und Metallbearbeitung. Neben den Räumen in der Mozartstraße dient die Experimentierbühne den Studierenden dazu, ihre Ideen und Konzepte vor dem Hintergrund der Arbeit mit den vielfältigen Formen der Inszenierung im Raum, durch freies Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Performance, Theater und Tanz im räumlichen Kontext umzusetzen.
Ateliers Mozartstraße
Mozartstraße 51 (1. OG und 3. OG), 70180 Stuttgart
Neben der Experimentierbühne Heusteigtheater stehen dem Studiengang auf zwei Etagen in der Mozartstraße weitere Räumlichkeiten zur Verfügung. Hier befinden sich Arbeitsräume für Seminare, Veranstaltungen und künstlerische Experimente, ein umfangreich ausgestattetes Tonstudio mit Aufnahmeraum, eine Computerwerkstatt und eine Gemeinschaftsküche. Der Studiengang verfügt über ein gut ausgestattetes Lager mit technischem Equipment, das den Studierenden zur Ausleihe und Nutzung zur Verfügung steht. In der Außenstelle Mozartstraße haben die Studierenden die Möglichkeit, neben den fachspezifischen Lehrveranstaltungen in den Studios an gemeinsamen und eigenen künstlerischen Projekten zu arbeiten und diese zu präsentieren.