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Forschungsprojekte

Der Einfluss der antiken Enkaustik auf Wachsmalverfahren in der Staffeleimalerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts

Das laufende Dissertationsprojekt von Elisabeth Fugmann soll den Einfluss der antiken Enkaustik auf Wachsmalverfahren im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert (ca. 1850– 1950) beispielhaft anhand von vier Künstlern, Maltechnikern und Forschern untersuchen und in einen größeren Zusammenhang bringen.

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Der Querschliff einer Malschichtprobe dokumentiert den komplexen Bildaufbau bei Arnold Böcklins „Angela Böcklin mit rotem Haarnetz“ (Alte Nationalgalerie Berlin, Inv. Nr. AI 1113)

Die antike Enkaustik wurde im Untersuchungszeitraum einerseits im Rahmen früher kunsttechnologischer Forschungsansätze aus historisch-wissenschaftlicher Perspektive untersucht und in der zeitgenössischen Fachliteratur kontrovers diskutiert. Andererseits war aus künstlerischer Perspektive von Interesse, sie für die zeitgenössische Malerei zu adaptieren und fruchtbar zu machen.

 

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Detail eines Auges aus Arnold Böcklins Gemälde: „Bildnis Angela Böcklin mit rotem Haarnetz“ von 1863 (Inv.Nr. AI 1113, Alte Nationalgalerie Berlin). Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Fachgebiet Restaurierung. Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Fachgebiet Restaurierung. Dieses Gemälde wird in den Aufzeichnungen von Böcklins Schüler Rudolf Schick als „enkaustisch“ bezeichnet.

Exemplarisch für diese unterschiedlichen Perspektiven stehen im Dissertationsprojekt der Schweizer Maler Arnold Böcklin (1827–1901) und der österreichische Maler Friedrich „Fritz“ Krcal (1888–1983), der Maler und Pionier der kunsttechnologischen Forschung Ernst Berger (1857–1919) und der Maler und Maltechniker Max Doerner (1870–1939). Ebenso sollen die Definition des Begriffes „Enkaustik“ und weiterer, damit in Zusammenhang stehender Begriffe im Untersuchungszeitraum analysiert werden: Was verstanden die Künstler, Maltechniker und andere Forscher unter „Enkaustik“, und welche Inhaltsstoffe und Verarbeitungsweisen wurden darunter zusammengefasst? Das Forschungsvorhaben soll ferner untersuchen, ob eine Entwicklung des Begriffes im Untersuchungszeitraum feststellbar ist.

Methoden

Für die Bearbeitung dieser Forschungsfragen sollen verschiedene Untersuchungsmethoden angewendet und kombiniert werden, um so ein umfassendes Bild zum Einfluss der antiken Enkaustik im untersuchten Zeitraum zu erlangen. Dieser kunsttechnologische Ansatz umfasst die Auswertung von schriftlichen Primär- und Sekundärquellen, kunsttechnologische Untersuchungen von Gemälden und historischen Probetafeln, Materialanalysen sowie das Anfertigen von maltechnischen Rekonstruktionsversuchen anhand der überlieferten Rezepte.

Personen

Promovendin

Elisabeth Fugmann M.A.

elisabeth.fugmann@prom.abk-stuttgart.de

Vita

2018 Nach einem wissenschaftlichen Volontariat am Doerner Institut der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München arbeitet Elisabeth Fugmann seit 2018 beim vorarlberg museum in Bregenz (AT) als Restauratorin für Gemälde und gefasste Skulpturen.

2016 führte sie für ihre Masterthesis kunsttechnologische Untersuchungen an Mumienporträts durch, als Teil des Forschungsprojektes „Inkarnat und Signifikanz – Das menschliche Abbild in der Tafelmalerei von 200 bis 1250 im Mittelmeerraum“ (zikg.eu/forschung/publikationen).

2014 In ihrer Bachelorthesis 2014 entwickelte sie ein Konservierungs-/ und Restaurierungskonzept für den Hostienwunderzyklus der Wallfahrtskirche St. Salvator in Donaustauf, acht um 1600 datierte, großformatige Holztafelgemälde.

vor 2011 Nach einer Lehre zur Holzbildhauerin studierte Elisabeth Fugmann „Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaften“ an der Technischen Universität München. Während des Studiums absolvierte sie Auslandsaufenthalte in den USA (PROMOS-Stipendium) und in Italien.

Publikationen

2021

Elisabeth Fugmann. „The Making of the Boethius Diptych“. In: Catharina Blänsdorf, Nicole D. Pulichene, Esther Wipfler (Ed.) The Boethius Diptych. New Findings in Technical Art History, Iconography, and Paleography, München 2021, S. 43–87. zikg.eu/forschung/publikationen

2019

Elisabeth Fugmann, Yvonne Schmuhl. „Das Mumienporträt eines Mädchens im Bonner Akademischen Kunstmuseum“, Kölner und Bonner Archaeologica 7/2017, S. 195–212. academia.edu

2017

Elisabeth Fugmann. „Maltechnische Untersuchung von drei Mumienporträts im Liebieghaus“. In: Yvonne Schmuhl, Esther Wipfler (Hg.): Inkarnat und Signifikanz – Das menschliche Abbild in der Tafelmalerei von 200 bis 1250 im Mittelmeerraum, München 2017, S. 220–229. zikg.eu/forschung/publikationen

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