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Unter der Einwirkung von Formaldehyd bzw. Ameisen- oder Essigsäure aus der Innenraumluft korrodiert wertvolles Metallkulturgut im Kontakt mit Glas (GIMME = Glas-induzierte Metallkorrosion an Museumsexponaten). In den GIMME-Projekten 2012–2015 am Lehrstuhl Objektrestaurierung (Förderung durch die Friede Springer Stiftung) wurde das Auftreten verschiedener Verbindungen des Kupfers, Bleis und Zinks nachgewiesen [19]. Mit der kulturhistorisch bedeutenden, gemischten Sammlung des Deutschen Bergbau-Museums (DBM) in Bochum als Stichprobe wurde dann modellhaft die Häufigkeit des Vorkommens von Glas-/Metallkorrosion geprüft und der Wissenstand erweitert [17, 25]. Korrosionsprodukte an Museumsobjekten wurden dabei in Stuttgart untersucht und identifiziert (Ramanmikroskop, SEM-EDX, XRD).

Simulationsexperimente zur glasinduzierten Korrosion an Metallblechen (z.B. in Alkali-carbonatlösungen mit/ohne Formaldehydbegasung oder in Kontakt mit Modellgläsern) halfen, die Dynamik der Schadprozesse zu klären und die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen (z.B. Entfernung der emittierenden anthropogen eingebrachten Materialien, Schutzlacke, Schadstoffabsorber) zu testen. Anhand der Ergebnisse des Modellprojekts wurde ein Leitfaden zur künftigen Verhütung erstellt [28].

Das Projekt „Korrosion von national wertvollen Kulturgütern aus Glas und Metall durch anthropogene Carbonyl-Schadgase im Innenraum: Modellhafte Schadensdiagnose und Maßnahmen zur Prävention“ wurde vom 01.04.2016 bis zum 31.03.2019 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert, außerdem durch Reisestipendien des DAAD und von IPERION HS ARCHLAB sowie einem IIC Seed Money Grant.

In Absprache sind weiterhin Analysen von Korrosionsprodukten einzelner Proben im Archäometrischen und Konservierungswissenschaftlichen Labor der Akademie oder Surveys in Sammlungen möglich.

Projektleitung

Kooperationspartner

Prof. Dr. Robert E. Dinnebier
Dr. Sebastian Bette
MPI für Festkörperphysik

Projektberatung

Prof. Dr. Gerhard Eggert