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Zur Aufbewahrung und Ausstellung von Kunst und Kulturgut verwendete Materialien dürfen keine Schadstoffe wie etwa Essigsäure oder Schwefelwasserstoff emittieren, die Exponate angreifen können. Daher werden beispielsweise Baumaterialien für Vitrinen in Museen systematisch mittels eines einfachen, beschleunigten Korrosionstests nach Oddy geprüft. Dabei werden Blei-, Silber- und Kupfercoupons den Emissionen aus zwei Gramm des Materials bei 60 °C und 100 % Luftfeuchte über vier Wochen in einem geschlossenen Reagenzglas (50 ml) ausgesetzt. Die Testbleche werden dann qualitativ auf Korrosion inspiziert. Bei Bestehen kann die Emission relevanter Luftschadstoffe mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden.

Auch Restaurierungsmaterialien wie z.B. Klebstoffe, Schutzlacke und Festigungsmittel müssen emissionsfrei sein, da sie im Objekt verbleiben und mit diesem ebenso in dichte Vitrinen oder in mit Schutzverglasung versehene Gemälde gelangen. Überraschenderweise wurden aber viele bisher gar nicht getestet. Stichproben einiger Produkte aus dem Fachhandel erwiesen sich sogar als deutlich korrosiv. Daher sollen nun im Projekt „Das Oddy-torium. Test von Restaurierungsmaterialien“ systematisch alle gängigen Restaurierungsmaterialien getestet werden. Ziel des Massen-Screenings von Restaurierungsmaterialien ist es, Restaurator*innen und dem Fachhandel eine informierte Auswahl der eingesetzten Produkte zu ermöglichen, ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Restaurierungsqualität.

Projektförderung

Deutsche Bundesstiftung Umwelt unter dem Az. 35831/01

Projektleitung

Projektmitarbeiter*innen

Dr. Simon Steger (bis 02/2022)

Projektberatung

Prof. Dr. Gerhard Eggert