Prof. Dr. Prof. h.c. mult. Eva-Maria Seng
Inhalt
Kurzvita
seit 06/2024 Rektorin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
2006–2024 Inhaberin des Lehrstuhls für Materielles und Immaterielles Kulturerbe der Universität Paderborn
2006 Vertretung der Professur für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderborn
2005 Vertretung der Professur Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Zürich
2000–2005 Oberassistentin C2 am Institut für Kunstgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
2000 Abschluss des Habilitationsverfahrens mit Verleihung der venia legendi für Kunstgeschichte insgesamt sowie der Bezeichnung Privatdozentin. Habilitation zum Thema Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts
1993–1999 Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Kunstgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Neuaufbau des Instituts für Kunstgeschichte; kommissarisch betraut mit der Geschäftsführung des Instituts. Währenddessen Neustrukturierung und Umzug in neue Räume, Neuaufstellung der teilweise ausgelagerten Bibliothek und Neuaufbau der Diathek.
1992 Promotion zum Dr. phil. mit der Dissertation Der evangelische Kirchenbau im 19. Jahrhundert, die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins
1988–1991 Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes
1988 Magisterprüfung in Tübingen in den Fächern Kunstgeschichte, Geschichte und Empirische Kulturwissenschaft. Thema der Magisterarbeit: Die Johanneskirche am Feuersee und der Architekt Christian Friedrich von Leins (1814–1892)
1981–1988 Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Empirischen Kulturwissenschaft / Europäischen Ethnologie in Tübingen und München
1985–1986 Durchführung einer Ausstellung von Architekturzeichnungen im Rahmen der Landeskunstwochen Baden-Württemberg
Forschung
Zu den Arbeits- und Forschungsschwerpunkten der Architektur- und Kunsthistorikerin zählen
- Städtebau von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Renaissancearchitektur und Theorie der Architektur zwischen Spätmittelalter und Barock.
- Landschaftsgestaltung vom geometrischen Garten der Renaissance und des Barock bis zum Englischen Landschaftsgarten sowie der architektonische Garten des 19. und 20. Jahrhunderts. Architekturgeschichte, -theorie und Städtebau des 19., 20. und 21. Jahrhunderts insbesondere Probleme des planerischen Denkens und die Verflechtung von theoretischen Konstrukten und deren Auswirkung auf Stadt- und Landschaftsgestaltung. Kunsttheoretische und ästhetische Fragestellungen sowie Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts und in den beiden deutschen Staaten.
- Diskussion und Reflexion der Themenkomplexe „Kulturelles Erbe“, „Denkmalpflege“, „Restaurierung“, „Wiederaufbau“, „Rekonstruktion“
- Aufbau eines Masterstudiengangs „Kulturerbe“
Publikationen (Auswahl)
Der evangelische Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins. Wasmuth, Tübingen/Berlin 1995, ISBN 3-8030-1914-1.
Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-06411-7.
Eva-Maria Seng (Hrsg.): Der Kirchenbau zwischen Sakralisierung und Säkularisierung im 17./18. Jahrhundert und heute. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2013, ISBN 978-3-422-07114-8.
Eva-Maria Seng, Reinhard Keil, Gudrun Oevel (Hrsg.): Studiolo. Kooperative Forschungsumgebungen in den eHumanities. De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-036464-4.
Eva-Maria Seng, Helmut Schlichtherle, Claus Wolf (Hrsg.): Prähistorische Pfahlbauten im Alpenraum. Erschließung und Vermittlung eines Welterbes. De Gruyter, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-11-041869-9.
Museum – exhibition – cultural heritage. Changing perspectives from China to Europe = Museum – Ausstellung – Kulturelles Erbe. Blickwechsel zwischen China und Europa. De Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-060134-3.
Eva-Maria Seng, Frank Göttmann (Hrsg.): Innovation in the Building Industry. Weser Sandstone from the 16th to the 19th Century. Architecture and Digital Humanities = Innovation in der Bauwirtschaft. Wesersandstein vom 16. bis 19. Jahrhundert. Architektur und Digital Humanities. De Gruyter, Berlin/Boston 2021, ISBN 978-3-11-053891-5.
Otto Bartning. Spektakuläre Kirchenbaulösungen versus Einfachbauten, in: Siegfried Hermle/Thomas Martin Schneider (Hrsg.): Protestantische Impulse. Prägende Gestalten in Deutschland nach 1945. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2021, ISBN 978-3-374-06889-0, S. 13–20.
Kulturerbe – global – regional – lokal. Wechselwirkungen und Zuschreibungen. In: Ramona Dornbusch (Hrsg.): Welt – Stadt – Land – Erbe. Denkmalpflege zwischen höchsten Ansprüchen und Pragmatismus. Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2023, ISBN 978-2-7535-9381-7, S. 13–20.
Authenticité et patrimoine culturel. Genèse et adoption du critère d’authenticité par la Convention du Patrimoine mondia. In: Jean-René Morice/Guy Saupin/Johan Vincent/Nadine Vivier (Hrsg.): Nouvelles lectures patrimoniales. Le Pays de la Loire au miroir de l’Europe. Presses universitaires, Rennes 2024, ISBN 978-2-7535-9381-7, S. 25–34.
Editorial Boards und Herausgebertätigkeiten
seit 2018
Reflexe der immateriellen und materiellen Kultur. Berlin, Boston (De Gruyter) Eva-Maria Seng, Frank Göttmann (Hrsg.), bislang 9 Bde.
seit 2007
Westfalen in der Vormoderne. Studien zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Landesgeschichte. Münster (Aschendorff) Werner Freitag, Stefan Gorissen, Thomas Schilp, Eva-Maria Seng, Sigrid Westphal (Hrsg.), bislang 28 Bde.
seit 2006
Paderborner Historische Forschungen, Köln, Paderborn (sh, nun Schönigh). Frank Göttmann, Eva-Maria Seng, Michael Wittig (Hrsg.), bislang 18 Bde.
seit 2001
Politica et Ars, Interdisziplinäre Studien zur politischen Ideen- und Kulturgeschichte, Münster, Hamburg, London (LIT). Richard Saage, Walter Reese-Schäfer, Eva-Maria Seng (Hrsg.), bislang 28 Bde.
2013
Eva-Maria Seng unter Mitarbeit von Gerd Brüne (Hrsg.), Der Kirchenbau zwischen Sakralisierung und Säkularisierung im 17./18. Jahrhundert und heute, Berlin, München (Deutscher Kunstverlag) (204 S. Text incl. Abb.) 2013.
2006
Axel Rüdiger, Eva-Maria Seng (Hrsg.), Dimensionen der Politik: Aufklärung, Utopie, Demokratie. Festschrift für Richard Saage zum 65. Geburtstag, Berlin (Duncker & Humblot) 2006.
2001
Richard Saage, Eva-Maria Seng (Hrsg.), Von der Geometrie zur Naturalisierung. Utopisches Denken im 18. Jahrhundert zwischen literarischer Fiktion und frühneuzeitlicher Gartenkunst. Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung Bd. 10, Tübingen 1999.
Auszeichnungen
2019 Ehrenprofessur der Academy of Art and Design of Luoyang, Institute of Science and Technology (LIT)
Ehrenprofessur der School of Art and Design of Henan University of Science and Technology (HAUST) in Luoyang
2010 200-Jahres-Medaille der Universität Breslau
1998 Hanns-Lilje-Preises der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
1997 Christian-Wolff-Preis der Martin-Luther-Universität Halle
1996 Johannes Brenz-Preis des Vereins für württembergische Kirchengeschichte
Funktionen und Mitgliedschaften in Wissenschaftsgesellschaften und -organisationen
seit 11/2024 Kuratoriumsmitglied der Akademie Schloss Solitude
seit 07/2024 Kuratoriumsmitglied der Kulturstiftung der Länder
seit 2021 Berufung in die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
seit 2018 Berufung in die EU-Jury für das Europäische Kulturerbesiegel als Vertreterin der Bundesrepublik Deutschland
seit 2016 Mitglied der Arbeitsgruppe Recht und Steuerfragen des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
Ordentliches Mitglied in der Kommission der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte (EvAKiZ) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Vertreterin der Kultusministerkonferenz der Länder in der Reflection Group EU and Cultural Heritage und im Europarat in Sachen Cultural Heritage
seit 2015 Berufung in den Internationalen Rat für Denkmalpflege ICOMOS
Ordentliches Mitglied der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen
seit 2014 Festes Mitglied im Doktoranden-Auswahlausschuss der Studienstiftung des Deutschen Volkes
seit 2013 Mitglied der Landesjury NRW für die Evaluierung der Anträge zur Eintragung in die UNESCO Liste des immateriellen Kulturerbes (seit 2015 Vorsitzende der Jury)
Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen
seit 2011 Jurymitglied des OWL-Kulturförderpreises
Zweite Vorsitzende des Vereins für Geschichte an der Universität Paderborn
Kooptiert in den Beirat des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung
Mitglied im Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege (AKTLD)
Berufung in den Beirat des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalen, Abt. Paderborn
2004–2012 Wahl in den Stiftungsrat der NRW Stiftung Natur – Heimat – Kultur
seit 2010 Sprecherin der Paderborner Hochschulverbandsgruppe des Deutschen Hochschulverbandes (DHV)
seit 2008 Federführende Vertrauensdozentin der Studienstiftung des Deutschen Volkes an der Universität Paderborn
2007–2013 Berufung in den Kunstbeirat des Landes Sachsen-Anhalt
seit 07/1988 Mitglied des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker
07/2012–06/2017 Mitglied des Hochschulrats der Universität Paderborn
Doktorand*innen / Habilitand*innen
Laufende Promotionsverfahren / Habilitationen
Maria Harnack (Habilitationsprojekt). Risse, Entwurfsprozesse, Zeichenpraxis in der Ulmer Münsterbauhütte im 19. und frühen 20. Jahrhundert und ihr Verhältnis zum Bau.
Paul Duschner. Sammlungen und ihre Präsentationsformen – antike Objekte, Kunstkammerobjekte, Ethnografica und ihre Sammler.
Martin Langer. Arnold Güldenpfennig (1830–1908) – der Kirchenbau im Bistum Paderborn.
Jonas Leineweber. Gesellschaftliche Rituale, Bräuche und Feste als Immaterielles Kulturerbe. Theorie und Wirklichkeit am Beispiel des westfälischen Schützenwesens, des rheinischen Karnevals und der Schwörtage in den ehemaligen Reichsstädten.
Lars Rettig. Immaterielles Kulturerbe: Weitergabe von musikalischem Wissen und Können.
Julia Thieke. Die Anerkennung und Rezeption von Künstlerinnen in der Kunstgeschichte und ihre Ausstellungssituation 1985–2000 im deutschsprachigem Raum.
Thomas Wibbeke. Zur Außenfarbigkeit barocker Klöster.
Abgeschlossene Promotionsverfahren
Adeline Hurmaci (geb. Busson). Le rôle de la photographie privée de RDA pendant et après la dictature dans la construction de l´indentité et de la mémoire. Die Rolle der DDR-Privatfotographie zum Aufbau einer Identität und eines Gedächtnisses.
Katrin Schwarz (geb. Müller). Das UNESCO-Gebäude in Paris. Bedeutungszuschreibungen in Architektur und Kunst der Nachkriegsjahre.
Laura Gieser. Grenzziehungen und Interdependenzen. Die Verschriftlichung der Kunst und die Verbildlichung der Literatur in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Anja Jackes. Halle-Neustadt und die Vision von Kunst und Leben. Eine Untersuchung zur Funktion und Planungsstrategie architekturbezogener Kunst als Element der sozialistischen Idealstadt
Björn Raupach. Politik und gewebte Lebensfreude – Der Bildteppich in der DDR.
Marco Silvestri. Chaos und Ordnung. Architektur und Städtebau in den Silberbergbauregionen Mitteldeutschlands und des Vizekönigreichs Peru im 16. Jahrhundert.