Prof. Bettina Kraus

seit 2020 Professorin für Entwerfen, Vorsitzende der Fachgruppe Architektur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Kraus Fischnaller Architektenpartnerschaft, Berlin

2017–2020 Gastprofessorin für Entwerfen und Baukonstruktion, TU Berlin

2017 Dozentin der Masterclass Lebanese American University, Beirut

2014–2017 Vertretungsprofessorin für Bauen im Bestand, BTU Cottbus

2013–2020 Thomas Baecker Bettina Kraus Architektenpartnerschaft, Berlin

2011—2014 Dozentin des Berliner Entwurfsstudios der Northeastern University, Boston USA

2011–2014 Dozentin des Berliner Entwurfsstudios der Northeastern University, Boston

2000–2012 Partnerin bei Wiel Arets Architects, Amsterdam NL

2004–2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, UdK Berlin

seit 2004 Vorträge und Jury Tätigkeiten

2002 Dozentin der Masterclass Rice University, Houston

2001 Dozentin der Sommerakademie, Madrid

1997–2000 Architektin bei Wiel Arets Architects, Maastricht

1989–1996 Architekturstudium an der Universität Stuttgart, HdK Berlin und ETH Zürich

Beim architektonischen Entwerfen, das eng mit den materiellen und technischen Voraussetzungen des Bauens verbunden ist, gibt es Parallelen zur künstlerischen Arbeit, die ebenfalls eine Form der Autorenarbeit darstellt. Analog zur Bildenden Kunst ist Architektur ein kultureller Prozess, der Material transformiert, Geschichten erzählt und Konzepte umsetzt. Um eine Vorstellung vom Leben in Raummodelle zu übersetzen, ist die Fähigkeit, erlebte Situationen als Bilder abzurufen, das Erkennen, was ist, und die Vorahnung, was sein kann, eine wesentliche Voraussetzung.

Unser Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Elastizität von Bestandsstrukturen und deren Potenzial, sich an veränderte programmatische oder klimatische Bedingungen anzupassen. Die Morphologie eines Typus und der Charakter eines architektonischen Objekts werden wesentlich durch den Kontext, die Funktion und die Konstruktion beeinflusst. Die Modifikation eines dieser Parameter setzt einen Assimilationsprozess in Gang. Dieser Prozess wird durch Transformationsstrategien unterstützt, die auf assoziativem Denken und konstruktivem Handeln basieren. Dabei werden bestehende und neue Strukturen in ihren aktuellen Kontext integriert und mit einem eigenständigen Charakter überlagert.

Dabei gilt es tradierte Sehgewohnheiten von Schönheit und Perfektion zu hinterfragen und das Vorgefundene als Katalysator für räumliche Komplexität sowie konstruktive und typologische Mehrdeutigkeit zu nutzen. Durch diesen Ansatz können bestehende Strukturen nicht nur bewahrt, sondern auch neu interpretiert und an zeitgenössische sowie zukünftige Anforderungen adaptiert werden. Durch den Transformationsprozess entstehen Entwürfe, die die kulturelle Identität des Ortes reflektieren und zugleich integrative und ressourcenorientierten Lösungen entwickeln.

2024 Lindenstraße 34.35, Berlin
Brunnenstraße 19, Berlin

2022 Mariannenplatz 26, Berlin
Ob dem Himmelreich, Tübingen
Schulzone Rabland (eingeladener Wettbewerb 1 + 2 Phase)

2021 Erinnerungsort Neuaubing (eingeladener Wettbewerb mit Johnson Mark Lee und Atelier Loidl)
Malplaquetstraße 19, Berlin

2020 Kow Galerie, Berlin

2019 Deutsche Schulakademie, Berlin
Berghof Foundation, Berlin
Studio Alicja Kwade, Berlin

2017 Spreestudios, Berlin
With Void, Berlin
Haus D, Hamburg (Wettbewerb 1. Preis)

2016 Umnutzung Maximilian Kolbe Kirche, Hamburg (eingeladener Wettbwerb, 3ter Preis)

2014 Ansbacher Straße 55, Berlin
Ijhal, Amsterdam (Wettbewerb 1. Preis)
Medienhaus SV, Ravensburg (Wettbewerb 1. Preis)
Campus Hoogvliet

2013 Jellyfish House, Marbella

2011 Bürgerzentrum De Nieuwe Liefde, Amsterdam

2010 4 Hochhäuser Osdorp, Amsterdam

2009 Internationaler Gerichtshof Den Haag NL (eingeladener Wettbewerb 3ter Preis)
Hotel von Zenden, Maastricht

2007 Kloostertuin Apeldoorn (Wettbewerb 1ter Preis)
Badezimmerserie ll Bagno dOt Alessi + Laufen + Oras
Tee + Kaffeeset Alessi, produziert in limitierter Auflage

2004 Campus Science City ETH, Zürich CH (Wettbewerb Finalist)

2001 Hedge House, Wijlre

Praxis

Architekturpreis Berlin, Auszeichnung 2023
Lindenstraße 34.5
Lindenstraße 34 – 35, D – 10969 Berlin

Architekturpreis Berlin, Preis 2023
Malplaquetstraße 19
Malplaquetstraße 19, D – 10969 Berlin

Bauen im Bestand, Auszeichnung 2020
Spreestudios
Köpenicker Chaussee 2-4, D – 10317 Berlin

AIT Award, Finalist 2020
Spreestudios
Köpenicker Chaussee 2-4, D – 10317 Berlin

Deutscher Architekturpreis, Engere Auswahl 2019
Spreestudios
Köpenicker Chaussee 2-4, D – 10317 Berlin

Iconic Architecture Award, Winner 2019
Spreestudios
Köpenicker Chaussee 2-4, D – 10317 Berlin

Amsterdam Architektur, Preis 2018
IJhal Hauptbahnhof
Stationsplein 9, D – 1012 AB Amsterdam, WAA

Iconic Award, Winner 2016
Wohnung Peres
Ansbacher Straße, D – 10777 Berlin

German Design Award 2014
Medienhaus Schwäbischer Verlag
Karlstraße 16, D – 88212 Ravensburg, WAA

Geurt Brinkgreve Bokaal 2011
Bürger Zentrum De Nieuwe Liefde
Da Costakade 102, NL – 1053 WP Amsterdam, WAA

Dutch Design Award , Nominierung 2010
Hotel Zenden
Sint Bernardusstraat 5, NL – 6411 HK Maastrichtm WAA

Architekturpreis Amsterdam, Preis 2010
4 Towers Osdorp
Jan van Zutphenstraat, NL – 1069 RS Amsterdam, WAA

Good Design, Award 2009
Waschbecken Il Bagno dOt Alessi, WAA

The Great Indoors Award, Nominierung 2009
Hotel Zenden
Sint Bernardusstraat 5, NL – 6411 HK Maastricht, WAA

IF Product Design, Award 2009
Duschkabine Alessi, Il Bagno dOt, WAA

Niederländischer Schulbaupreis, Preis 2006
LR + VN College
Maartvlinder 1-11, NL – 3544 DA Utrecht, WAA

Mies van der Rohe Award, Nominierung 2003
Hedge House
Kasteel Wijlreweg 1, NL – 6321 PP Wijlre, WAA

Academia

ABK Rundgang, Preis 2023
Transformationsideen für das Leitzareal
Theresa Weigand (ABK Stuttgart)
i.c.w. mit Gebäudetechnologie und klimagerechtes Entwerfen, Matthias Rudolph

Europan E17: Borkum, Wettbewerb 1. Preis 2023
Re:duce Re:use Re:new
Tom Seeger, Ralf Hinrichs (ABK Stuttgart)
i.c.w. mit Gebäudetechnologie und klimagerechtes Entwerfen, Matthias Rudolph

Concrete Design Competition Transformation, Anerkennung 2023
Bagno Thermale Natural
Ella Bortenschlager, Tom Seeger (ABK Stuttgart)

Architektur für die Sinne, Anerkennung 2023
Bagno Thermale Naturale
Ella Bortenschlager, Tom Seeger (ABK Stuttgart)

ABK Rundgang, Beste Klasse 2022
Lukas Fischer, Marilen Lou Gaiser, Eva Henle, Hannes Hössel, Hannes Müller, Jakob Schlipf, Nadine von Mengden, Carolin Vogt, Pia Wilhelm (ABk Stuttgart)
i.c.w. mit Gebäudetechnologie und klimagerechtes Entwerfen, Matthias Rudolph

Sonderpreis Schinkelwettbewerb 2015
Neuland Lichtenberg
Marc Timo Berg, Yvonne Paul (BTU Cottbus)

Atelier Pin Up, 1. Preis 2015
Das Raum
Bachelor 1. Semster (BTU Cottbus)

Student Award for Design 2012
Berlin Studio 2012
Elizabeth Dame (Northeastern University)

Bauhaus Solar Award, 1. Preis 2012
Solarwald Tempelhof, Berlin
Felix Heisle, Jonas Klock (UdK Berlin)

USITT Wettbewerb, 1. Preis 2010
Ideal Theater, München
Felix Heisel (UdK Berlin)

IFHP Wettbewerb, 3. Preis 2009
Flughafen Tempelhof, Berlin
Felix Heisel, Jonas Klock (UdK Berlin)

Max Taut Preis 2009
„Fundacao do Infante”, Ponta de Sagres
Sebastian Murr (UdK Berlin)

Zwei Parameter aus dem Spektrum der Lehre – „Programm und Typologie“ sowie „Differenz und Interface“ – bilden die Schwerpunkte der Forschung.

Programm und Typologie

Nolliplan als typologisches Archiv
Der Schwarzplan von Rom, erstellt von Giambattista Nolli, illustriert nicht nur die Beziehung zwischen gebauter und nicht gebauter Umgebung, sondern beschreibt auch die offenen Sequenzen des urbanen und architektonischen Raums, die gleichermaßen als Stadtraum verstanden werden. Als kulturelles Gedächtnis projiziert der Stadtplan die räumliche Entwicklung seines Ortes in einem einzigartigen Maß. Im Vergleich zu den komplexen Anforderungen an individuelle und kollektive Raumbedürfnisse sind Parallelen in Form, Inhalt und Nutzung zur Stadtlandschaft erkennbar.

Raummodelle bilden
Raumkonzepte und -typologien werden über enorme Zeitspannen konfiguriert und adaptiert. Die Veränderungsprozess von sozialen, gesellschaftliche und kulturelle Handlungssträngen erfordern einen Abgleich mit der gebauten Realität. Der Forschungsansatz ist motiviert unseren sich wandelnden Wohn- Arbeits- und Freizeitgewohnheiten mit der Konstruktion von adäquaten Raumkonzepten zu entsprechen. Das Potenzial des Nolliplans zur Konfiguration und Anpassung von Raummodellen und -typologien an aktuelle räumliche Fragestellungen wird untersucht.

Differenz und Interface

Material Immanent
Die physischen Eigenschaften von Materialien haben weitreichende Konsequenzen für deren Verarbeitung und Konstruktion. In den begrenzenden Parametern sind bestimmte Entscheidungen bereits vorweggenommen, und die Einschränkung der Möglichkeiten lenkt den Fokus auf das Machbare. Diese Gestaltfindung kann als Metamorphose bezeichnet, werden: Dem Material ist gewissermaßen als Teil seiner „DNA“ eine Möglichkeit seines Endzustands als Objekt bereits eingeschrieben.

Flächen Formen
Die rasante technische Entwicklung von ‘Interfaces’ und ihre langsame Anwendung in der baulichen Praxis erfordern einen Abgleich hinsichtlich ihrer architektonisch-kulturellen Qualitäten. Die Eigenschaften neuentwickelter Werkstoffe werden auf ihre tektonischen und strukturellen Ausdrucksmöglichkeiten zur Bildung von Raumgrenzen untersucht. Auf Basis von Flächen- und Formexperimenten wird die Erzeugung eines räumlichen Mehrwerts von funktionalisierten Oberflächen erforscht.