Ein Denkprozess. Zukunft gestalten durch Architektur, Sophie Kraft, Sophie Kraft
Inhalt
Zu jeder Zeit setzen sich Menschen mit ihrer politischen und sozialen Umgebung auseinander und reagieren auf sie. Das betrifft auch den öffentlichen Raum. Kaum etwas spiegelt so sehr gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen wieder wie Architektur. Sie ist also immer auch inhaltlich. Architektur ist eine dynamische Praxis. Sie ist niemals vorbei, sondern bildet sich immer wieder neu. Erst durch die Reflexion ihrer Entwicklung wie auch der Gegenwart kann auf eine Zukunft verwiesen werden, die ihre gesellschaftliche Wirkung in den Vordergrund stellt. Eine kritische Architektur verweist auf die Möglichkeit einer besseren Zukunft. Auch scheint sie notwendig, um das Bestehende immer wieder neu zu hinterfragen, ebenso wie das Vergangene. Dieser Prozess hat das Potenzial, eine Gegenposition einzunehmen und ist ein essenzieller Bestandteil unserer Gesellschaft. Diese Auseinandersetzung stellt den Versuch einer kritischen Reflexion der architektonischen Vergangenheit der Stadt Stuttgart dar, vor allem der 50er bis 70er Jahre. Sie möchte die gegenwärtigen Herausforderungen in ebendiesem Kontext erläutern.
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In Form von Augenblicksbilder versucht der Animationsfilm Erinnerungen zu visualisieren. Wenn wir unsere Erinnerungen vergegenwärtigen, dann verdichten wir die Dauer des Erlebten auf eine bestimmte Szene, eine Geste, einen Ausdruck oder einen Satz. Wohin führen die historisierenden Linien unserer Zeit? Die Gesellschaft und somit auch ihre Gestaltung unterliegen einer kontinuierlichen Veränderung. Verändern sich die Kriterien unserer Gesellschaft, so verändert sich auch die Relevanz der Architektur. Wie kann die Stadt Stuttgart also in diesem Sinne durch Architektur gestaltet werden? Der Gedanke der kritischen Hinterfragung, der neuen Interpretation und der widerständigen Auseinandersetzung sind produktive Impulse dieses Prozesses. Der Animationsfilm macht das Beibehalten von Strukturen und ihren Überformungen sichtbar und vermittelt in seiner Bildsprache und Darstellungsform eine Dialektik zwischen alt und neu. Letztendlich ist es wohl die Veränderung, die bleibt.
Dieses Plakat wurde für einen Animationsfilm gestaltet, der zum Thema »Ein Denkprozess. Zukunft gestalten durch Architektur«, entwickelt wurde. Das Plakat stellt gleichzeitig den Moment des Aufbaus und den Moment der Zerstörung dar. Ein Umbruch bzw. eine Transformation findet statt. Im Vordergrund steht ein Prozess, welcher zugleich das Augenmerk auf die Entstehung und die Materialität legt sowie Sinnbild für eine kritische, reflektierte Auseinandersetzung mit Architektur ist. Wie ist das Verhältnis zwischen Bestehendem und Neuem, zwischen Individuum und Typisierung? Inwieweit ist eine Veränderung möglich und wie kann sie gestaltet werden?