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Der Titel der Arbeit soll wiedergeben, dass der Betrachter als Rezipient der bildhaften Erzählung eine zentrale Rolle spielt. »Willing suspension of disbelief« ist eine Theorie des Philosophen Samuel Taylor Coleridge. Sie versucht das Verhalten von Menschen gegenüber künstlerischen Werken mit fiktivem Inhalt zu erklären. Der Rezipient weiß demnach von dieser Fiktivität. Er akzeptiert bereitwillig die Vorgaben des fiktiven Werkes, auch wenn diese unrealistisch sind. Genau so soll sich der Betrachter auch auf meine Arbeiten einlassen und darüber nachdenken was er darin sieht. Meine Bachelorarbeit ist durch Geschichten aus meinem persönlichen Leben inspiriert. Bevor ich ein Bild male, existiert in meinem Kopf eine Erzählung, welche ich in ein Bild transformiere. Zu dieser Transformation gehört auch, dass einerseits manche Informationen verloren gehen und sich andererseits gerade dadurch für den Betrachter ein größeres Spielfeld eröffnet. Es ist wie bei einem Stille-Post-Spiel. Jedoch ist mir nicht wichtig, dass die ursprüngliche Geschichte in der Malerei lesbar ist. Vielmehr soll jedes Werk seine eigene Geschichte erzählen, welche wiederum von jedem Betrachter individuell interpretiert wird. Dadurch werden die Bilder auch zu Reflexionsräumen für die Betrachter. Je nachdem, welche Interessen, welches Wissen und welches Weltbild der Betrachter hat, werden die Assoziationen und Interpretationen der Bilder sehr unterschiedlich ausfallen.