Post-Wild Worlds, Catherine Greiner
Inhalt
Das Projekt beschreibt eine Strategie, die auf einem Narrativ basiert. Es handelt von der gemeinsamen Entwicklung und typologischen Annäherung von bebauten und unbebauten Siedlungsrandzonen, wo sich Expansionsbestreben, planerische Strenge und Artenschutz verhandeln.
Moderne Systeme beinhalten bis jetzt Muster der Dominanz über das Nichtmenschliche und über Menschen fernab privilegierter Interessensgruppen. Ein veralteter Naturbegriff ist modernen Systemen, die auch die Raumpraxis prägen, immer noch eingeschrieben. Die Anthropologin Anna Tsing differenziert zwischen zwei Aspekten: Dem Kultivieren produktiver Abhängigkeiten in artenübergreifenden Lebenswelten und dem Fragmentieren und Wiederzusammensetzen von Orten und Kulturen, um Profit zu gewinnen. Die Aufbereitung und Bereitstellung von Ressourcen wird unter die Erde und aus der Stadt verlagert, wird so zum Mythos und außerdem unzugänglich für natürliche Prozesse, an denen sich Speziesgemeinschaften formen.
Aufbauend auf der wissenschaftlichen Vorarbeit wird mit spekulativen Entwurfsmethoden untersucht, inwiefern der absolute Herrschaftsanspruch im raumplanerischen Prozess aufgegeben werden kann, um artenübergreifende Kooperation zu fördern.
Es handelt sich um eine forschungsbasierte Design-Fiction, die das menschliche Wirken in artenübergreifende (Alltags)Praktiken einbettet. Infrastrukturelle Verflechtungen werden als spielerische ökosoziale Landschaften innerhalb des städtischen Gefüges an die Oberfläche geholt und gebaute Strukturen von modernen Zwängen befreit, sodass sie natürliche Prozesse aufnehmen und fördern.
Das leitende Motiv des kreativen Konflikts beschreibt die Verhandlung artenübergreifender Raumansprüche in einer Baukultur des Lebendigen und stellt Forderungen an ein alternatives Verständnis von Ästhetik und Dauerhaftigkeit.