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Wie schwingt ein Gemälde? Welche Frequenzen sind besonders gefährlich und müssen vermieden werden? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsvorhabens „Schwingungseigenschaften und Schädigungsverhalten von Kunstwerken beim Transport“. Das Projekt findet unter der Leitung von Christoph Krekel und Laura Hack (Labor für Archäometrie und Konservierungswissenschaften der ABK Stuttgart) in Kooperation mit dem Institut für Technische und Numerische Mechanik (ITM) der Universität Stuttgart statt.

Dass Vibrationen alle Materialien, also natürlich auch Kunstobjekte wie Gemälde schädigen können ist Common Sense. Durch die Zunahme von Sonderausstellungen im öffentlichen Bereich ist die Zahl der Kunsttransporte in den letzten Jahren stark angestiegen. Dabei kommt es mitunter zu offensichtlichen Beschädigungen der fragilen Objekte, vor allem aber auch zu mikroskopisch kleinen, sich aufsummierenden, schwingungsbedingten Veränderungen. Unser Ausstellungswesen nutzt die Kunst ab. 

Doch wie schwingt ein Gemälde? Welche Frequenzen sind besonders gefährlich und müssen vermieden werden? Ziel eines von der DFG geförderten Forschungsvorhabens von Christoph Krekel und Laura Hack M.A. gemeinsam mit Pascal Ziegler und Eva Hartlieb M.A. vom Institut für Technische und Numerische Mechanik (ITM) der Universität Stuttgart ist es, Vorhersagen zur Schädigung von Gemälden mit textilem Träger unter mechanischer Beanspruchung zu ermöglichen und die Schädigungsbeurteilung zu objektivieren. Dazu sind im Wesentlichen zwei Schritte notwendig: Erstens, muss die Malschichtbewegung vor einem Transport berechenbar sein, und zweitens, muss aus der Malschichtbewegung, in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Objekts, auf die Schädigung geschlossen werden können. Wenn dies durch aufwändige Tests an Mockups und Originalen sowie mathematische Berechnungen möglich geworden ist, können mögliche Schäden vor einem Transport virtuell simuliert werden. Vielleicht werden die Schädigungen sogar vermeidbar, indem man manchen Schwingungsfrequenzen beim Transport entgegenwirkt. All dies ist Grundlagenforschung, gleichwohl von hoher praktischer Relevanz für den Erhalt unseres Kulturerbes.  

Leitung: Prof. Dr. Christoph Krekel, Leiter des Labors für Archäometrie und Konservierungswissenschaften, AM.in Laura Hack M.A. Kooperation: PD Dr. Pascal Ziegler, Eva Hartlieb MA (Doktorandin), Universität Stuttgart.