Vielfarbige Möbel aus den Gräbern der Fallward – Ein weiteres Forschungsprojekt des Labors für Archäometrie und Konservierungswissenschaften der ABK Stuttgart
Inhalt
Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojektes werden die farblich gefassten Oberflächen von Funden am Gräberfeld an der Fallward (Ldkr. Cuxhaven) in einer interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe unter der Federführung von Christoph Krekel und Stephanie Dietz des Labors für Archäometrie und Konservierungswissenschaften der ABK Stuttgart umfassend untersucht.
Am Gräberfeld an der Fallward (Landkreis Cuxhaven) aus der späten Römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit haben sich viele Holzbeigaben hervorragend erhalten und weisen teilweise noch deutlich wahrnehmbare farblich gefasste Oberflächen bzw. Verzierungen auf. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojektes (GZ: KR 3118/4-2, gemeinsam mit Hauke Jöns und Christina Peek, Gräber der Fallward – NIhK) werden diese wahrscheinlich ältesten erhaltenen Farbfassungen auf Holz nördlich der Alpen in einer interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe unter der Federführung von Stephanie Dietz und Christoph Krekel umfassend untersucht.
Ziel dieser Analysen ist es, die verwendeten Pigmente und Bindemittel zu charakterisieren, eine dreidimensionale virtuelle Dokumentation der Gesamtmuster an den Objekten zu erstellen und die Farbfassungen vor allem im Kontext der ebenfalls in Fallward hervorragend erhaltenen Textilien und deren Mustern neu zu bewerten. Gemeinsam mit der Firma Bruker soll in einem völlig neuen Forschungsansatz mit Makro-RFA die Fassung anhand von Spurenelementmustern verbliebener, für das Auge weitgehend unsichtbarer Pigmente dreidimensional erfasst und virtuell rekonstruiert werden.
In einem ersten Arbeitsschritt konnten nun durch die ABK-Studentin Theresa Hinterkörner in der Ausstellung der Burg Bederkesa sämtliche sichtbaren Farbbereiche systematisch dokumentiert und detailliert kartiert werden. Parallel dazu erfolgten weiterführende in-situ-Untersuchungen durch Stephanie Dietz mittels portabler Röntgenfluoreszenzanalytik (XRF). Die entnommenen Mikroproben werden nun im Stuttgarter Labor der ABK u. a. mit REM/EDX, Ramanspektroskopie und Infrarotspektroskopie weiter erforscht.
Leitung: Prof. Dr. Christoph Krekel, Leiter des Labors für Archäometrie und Konservierungswissenschaften, AM.in Dr. Dipl.-Rest. Stephanie Dietz. Mitarbeit: Theresa Hinterkörner (Masterstudentin). Kooperation: Prof. Dr. Hauke Jöns, wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Christina Peek M.A., Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK Wilhelmshaven).