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Dieses kleine Portrait kann auf verschiedene Art gelesen werden. Zunächst stellt sich das Portrait als eine humoristische Darstellung eines Freundes des Malers dar, man könnte an einen Schnappschuss auf einer Party oder einer Geburtstagsfeier denken bei der jemand aus Jux mit einer Krone geehrt wird. Doch stellt man bei genauerem Hinsehen fest, das sich die Art der Malerei bei Portrait und Krone stark unterscheiden, was eine innere Spannung erzeugt die sich nicht direkt auflösen lasst, so dass die Betrachtenden genötigt sind sich eingehender mit dem Gemälde zu befassen. Dabei wird festzustellen sein, dass der Bildausschnitt auf eigentümliche Weise beschnitten erscheint. Diese beiden Aspekte leiten dann auch über zur kunsthistorischen Zitatebene, die die zweite Lesart vorstellt. So ist die Krone in ihrer Malweise der Malerei des afroamerikanischen Malers Jean-Michel Basquiat entnommen, bei welchem sie immer wieder auftaucht. Andererseits ist das rundum angeschnittene Format des Gemäldes und auch der Umstand überhaupt eine Person mit Krone darzustellen direkt an das Queen-Portrait des englischen Malers Lucien Freud angelehnt. Somit stellt sich dieses zunächst humoristische Portrait als eine dezidierte Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Malerei dar, was für den eher mit frühneuzeitlich-neuzeitlichen Vorbildern arbeitenden Maler eine Neuerung darstellt.