Ausstellung: „The Fountain Memoire“
07.11. - 24.11.2017 | 19:30
Das Objekt „Fountain“ von Marcel Duchamp wurde 1917 in New York bei seiner anonymen Einreichung zur Ausstellung der „Society of Independent Artists“ abgelehnt. 2017 – hundert Jahre später ist das „ready made“ im Original verschollen, über Repliken aber in diversen Museen präsent und weltberühmt. In der Kunstgeschichte der Moderne gibt es seitdem eine Zeit nach dem aufgesockelten Urinal, in der nichts mehr so ist wie vorher: ein um 90 Grad gekipptes Keramik-Becken, signiert als Pseudonym von einem rätselhaften Künstler namens R.Mutt, hatte eine jahrhundertelange Tradition der Kunstanschauung nachhaltig auf den Kopf gestellt.
Die Ausstellung The Fountain Mémoire nimmt das aktuelle Jubiläum zum Anlass, um spielerisch und assoziativ der Radikaliät der mit dem Werk verknüpften Ideen und seinen bahnbrechenden kunsttheoretischen Konsequenzen nachzuspüren: ohne den Impuls, Alltagsgegenstände zu Artefakten zu definieren, wäre die moderne und noch die zeitgenössische Kunst in ihrer Vielfalt nicht das, was sie heute ist: immer wieder eine Provokation und eine Herausforderung einer philosophisch grundierten Kunst, in der sich die Grenzen von Ding und Werk vermischen. Fluch und Segen der Moderne liegen für die Künstlerinnen und Künstler (und ihr Publikum) im freien Zugriff auf die Welt, in der alles verweisungsfähig und bedeutsam sein kann, wenn es in entsprechendem Kontext behauptet wird.
In einer sich wunderkammerartig ausbreitenden Ausstellung geht es natürlich nicht um das längst ikonisch gewordene Motiv des Urinals alleine. Vielmehr verknüpft diese den Titel Fountain (Quelle, Brunnen, Schale, Fontäne) und die damit verbundenen Bedeutungen und Assoziationen spielerisch mit Phänomenen des Wassers und des Flüssigen.
The Fountain Mémoire wurde von Rolf Bier zusammengestellt.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind:
Artists in Residence, Stefan Banz (CH), Daniel Beerstecher, Rolf Bier, Christoph Brecht, Birgit Brenner, Helmut Dietz, Christoph Girardet, Hlynur Hallsson (IS), Dirk Dietrich Hennig, Michael Kienzer (A), Paul Kramer (CN/D), Axel Loytved, Georg Lutz, Daniel Mijic, Lienhard von Monkiewitsch, Sebastian Neubauer, Olav Raschke, Werner Reiterer (A), Christian Retschlag, Ricarda Roggan, Alexander Roob, Hinrich Sachs, Julia Schmid, Rüdiger Stanko, Oana Paula Vainer (RO/D), Anette Ziss
Eröffnung: 7. November 2017, 19.30 Uhr
Grußwort: Prof. Birgit Brenner, Prorektorin der ABK Stuttgart
Es sprechen: Prof. Dr. Daniel M. Feige, Prof. Rolf Bier
20.15 Uhr Oana Paula Vainer/Performance
22.00 Uhr Stefan Demary/Goldbergvariationen
Finissage: Fountaintalk & Bar am Freitag, 24. November 2017, 18 Uhr
Der Projektraum AKKU ist eine Kooperation des Künstlerbundes Baden-Württemberg und der ABK Stuttgart mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde der Akademie e.V.